Kirchen bestürzt über Terroranschlag in London

Kirchenvertreter haben sich erschüttert über den Terroranschlag von London geäußert. Papst Franziskus zeigte sich in einem Beileidstelegramm des Vatikans an den Erzbischof von Westminster, Kardinal Vincent Nichols, "tief bestürzt" über die Attacke im Herzen der britischen Hauptstadt. Auch der Generalsekretär des Weltkirchenrates, Olav Fykse Tveit, verurteilte die Tat und versicherte den Angehörigen der Opfer die Solidarität des Ökumenischen Rates der Kirchen.

Der Präsident der Konferenz Europäischer Konferenz, Christopher Hill, betonte, alle Europäer litten mit den Menschen in Großbritannien. Der Brite Hill erinnerte zugleich an die vergangenen Terrorattacken in Deutschland, Frankreich und Belgien, die ebenfalls großen Schmerz und Leid verursacht hätten.

Anteilnahme, Erschütterung und Gebete

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister drückte der Kirche von England seine Anteilnahme aus und rief dazu auf, Angst und Rachegefühlen keinen Raum zu geben. Auch der Berliner Bischof Markus Dröge äußerte sich erschüttert. "Wir gedenken der Opfer im Gebet. Unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen der Getöteten", erklärte er in Berlin.

Ein Attentäter hatte am 22. März im Londoner Regierungsviertel drei Menschen getötet und etwa 40 verletzt, bevor er von der Polizei erschossen wurde. Die englischen Sicherheitsbehörden gehen von einem islamistischen Hintergrund aus.

Franziskus sei solidarisch mit "allen von der Tragödie Betroffenen", schrieb Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an den katholischen Erzbischof Nichols, wie der Vatikan mitteilte. Der Papst bete um Gottes Gnade für die Toten und um Frieden für die trauernden Familien.

"In schmerzlicher Anteilnahme"

Meister schrieb an den anglikanischen Bischof von Leeds, Nick Baines: "In schmerzlicher Anteilnahme sind wir mit Eurem Land verbunden." Es bleibe eine gemeinsame Herausforderung, den terroristischen Angreifern zu widerstehen, die sich in schändlicher Weise auf die Religion des Islam beriefen, so Meister.

"Nicht die Rache regiert unser Handeln, nicht der Hass darf unsere Antwort sein. Wir verweigern den Tätern unsere Angst und leben aus der Gnade Gottes für eine versöhnte Gesellschaft", betonte Meister. Meister und Baines sind Co-Vorsitzende der gemeinsamen Meißen Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Church of England. Die Kommission bezieht sich auf die 1988 entstandene "Meißener Erklärung", die die Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft der Kirche von England und der EKD verankerte.

23. März 2017