Heinrich Bedford-Strohm fordert flexibleres Bleiberecht für Asylbewerber

Coburg (epd). Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat ein flexibleres Bleiberecht für Asylbewerber gefordert. Die langen Asylverfahren in der Vergangenheit hätten dazu geführt, dass Asylbewerber mit ihren Familien in Deutschland heimisch geworden sind, sagte der bayerische Landesbischof in seinem Bericht vor der in Coburg tagenden Landessynode. Viele dieser Flüchtlinge lebten deshalb bereits seit mehreren Jahren in Deutschland und seien gut integriert. Eine Abschiebung dieser Menschen sei widersinnig.

Deshalb sollten für diese Flüchtlinge Bleibemöglichkeiten geschaffen werden, forderte Bedford-Strohm. Das sei "eine humane und eine kluge politische Maßnahme".

Kirchenasyl: "Alte humanitäre Tradition"

Das aus der bayerischen Landespolitik vielfach kritisierte Kirchenasyl bezeichnete der Bischof als eine "alte humanitäre Tradition", mit der die Gemeinden verantwortungsvoll umgingen. Kirchenasyle wollten dem Rechtsstaat helfen, seinen Verpflichtungen zum Schutz von Leben und Würde geflüchteter Menschen nachzukommen.

Die Organisatoren eines Kirchenasyls gingen mit hohem persönlichen Einsatz und "viel Empathie für Geflüchtete in extremen Härtesituationen" zu Werke. "Deswegen habe ich mich ausdrücklich vor sie gestellt", betonte Bedford-Strohm. Wegen Fällen von Kirchenasyl hatten bayerische Staatsanwaltschaften in jüngster Vergangenheit gegen mehrere Pfarrer in Bayern ermittelt.

27. März 2017