Evangelische Gemeinde in Rom feiert 200-jähriges Bestehen

Rom (epd). Der sachsen-anhaltische Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, haben gemeinsam das 200-jährige Bestehen der evangelischen Gemeinde in Rom gewürdigt. Der Katholik Haseloff lobte bei einem Festakt am 1. April in Rom die Rolle der 500 Mitglieder zählenden Gemeinde für die Ökumene in der Stadt. Für den 2. April war in der evangelisch-lutherischen Christuskirche ein Festgottesdienst geplant.

Der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm bezeichnete die Gemeinde als Vorreiter der Ökumene und als Ökumene-Laboratorium. Kardinal Walter Kasper betonte bei dem Festakt, die Begegnungen mit der Gemeinde gehörten zu den schönsten Erinnerungen seiner zehnjährigen Amtszeit als Präsident des päpstlichen Einheitsrats. Papst Franziskus habe den Protestanten bei seinem Besuch im November 2015 ganz bewusst einen Abendmahlskelch geschenkt. Kasper äußerte sich hinsichtlich Forderungen nach evangelisch-katholischen Abendmahlsgemeinschaft zuversichtlich, dass es noch in diesem Jahr konkrete Fortschritte geben werde.

Eine bedeutsame Verheißung für unsere gemeinsame Zukunft

Im Oktober 1817 war in der Privatwohnung des preußischen Gesandten beim Heiligen Stuhl erstmals ein evangelischer Gottesdienst in Rom gefeiert worden. Die heutige Kirche der Gemeinde wurde 1922 eingeweiht.

Der sachsen-anhaltische Regierungschef Haseloff forderte unter Hinweis auf die 60-Jahr-Feier der Römischen Verträge im März dazu auf, sich auf die gemeinsame Herkunft europäischer Staaten und unterschiedlicher Konfessionen zu besinnen.Die Eindringlichkeit, mit der wir in Rom unserer Geschichte begegnen, ist eine bedeutsame Verheißung für unsere gemeinsame Zukunft, betonte er. Das gelte für Gemeinsamkeiten italienischer und deutscher Geschichte ebenso wie für den europäischen Einigungsprozess und insbesondere für die christliche Ökumene.