Berliner Ausstellung zu Luther und Nationalsozialismus

Berlin (epd). Das Berliner Dokumentationszentrum Topographie des Terrors zeigt vom 28. April an eine Ausstellung zur Haltung der Nationalsozialisten zum Reformator Martin Luther. Unter dem Titel Überall Luthers Worte gehe die Schau der Frage nach, wie sich Christen in Deutschland zu Luther und seinem Erbe in der NS-Zeit verhielten, kündigte die Stiftung Topographie des Terrors in Berlin an. Ebenso werde das Verhältnis zwischen Staat und Kirchen in der Nazizeit thematisiert.

In das Jahr 1933 fielen die Feierlichkeiten zu Luthers 450. Geburtstag, aber auch die Konflikte zwischen Bekennender Kirche und Deutschen Christen. Bis 1938 hätten die Bezüge auf Luthers antijüdische Spätschriften deutlich zugenommen, hieß es. Auch während des Zweiten Weltkriegs sei Luther von verschiedenen Akteuren vereinnahmt worden – zur Legitimation des Krieges, aber auch, um ein Widerstandsrecht gegen das Unrechtsregime herzuleiten.

Die bis 5. November geöffnete Schau ist in Kooperation mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums entstanden. Am 31. Oktober 1517 hatte Luther seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte. 

13. April 2017


Die Sonderausstellung Überall Luthers Worte – Martin Luther im Nationalsozialismus in der Stiftung Topographie des Terrors ist vom 28. April bis 5. November zu sehen: Öffnungszeiten täglich 10 bis 20 Uhr, während des evangelischen Kirchentags vom 25. bis 27. Mai bis 24 Uhr.