AfD übt scharfe Kirchenkritik

Köln (epd). Mehr 10.000 Menschen haben gegen den Parteitag der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland (AfD) in der Kölner Innenstadt protestiert. Insgesamt waren mehr als 4.000 Polizisten im Einsatz. Befürchtete Ausschreitungen blieben aber weitgehend aus.

Zu den Protesten hatten Parteien, Gewerkschaften, die Bündnisse „Köln stellt sich quer“ und „Köln gegen Rechts“ aufgerufen. Auch die Kölner Kirchen beteiligten sich unter dem Motto „Unser Kreuz hat keine Haken“ an dem Protest. Der Sozialpfarrer Franz Meurer forderte zu mehr Solidarität in der Gesellschaft auf. Der Kölner Stadtsuperintendent Rolf Domning warnte vor einem Missbrauch christlicher Symbole durch die AfD. „Dagegen verwehren wir uns in aller Form!“

Die AfD reagierte mit harscher Kritik. Die Partei warf den Kirchen Einseitigkeit und Abkehr vom Christentum vor. Der Vorsitzende des AfD-Landesverbandes Niedersachsen, Armin Paul Hampel, rief zum Kirchenaustritt auf: „In dem Verein sollte keiner von uns mehr Mitglied sein.“ Einen Antrag seines Landesverbandes über einen Entzug des Status der Kirchen als Körperschaft des öffentlichen Rechts begründete Hampel unter anderem mit einer angeblich mangelnden Rechtstreue der Kirchen, was sich beispielsweise an der Gewährung von Kirchenasyl zeige.

Die AfD-Parteivorsitzende Frauke Petry hatte erklärt, für kirchliche Amtsträger gelte offenbar, was für Ideologen jeder Couleur richtig sei: Fakten störten die Ideologie. Ein Antrag zur Abschaffung der Kirchensteuer wurde vom Parteitag abgelehnt.

24. April 2017