Internationaler Tag des freien Sonntags am 3. März 2013

Erzbischof Zollitsch und Präses Schneider: Zeit zum Auf-Atmen

Am 3. März 2013 findet in Deutschland und mehreren EU-Staaten der ökumenisch getragene „Internationale Tag des freien Sonntags“ statt. Dazu hat die „Allianz für den freien Sonntag“ in Deutschland eine Arbeitshilfe herausgegeben, die mit Gottesdienstvorschlägen auf diesen Sonntag aufmerksam macht. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, rufen dazu auf, den Sonntag als freien Tag zu schützen und zu bewahren. Gemeinsam erklären sie:

„Der ‚Internationale Tag des Freien Sonntags’ wurde in Anlehnung an das Datum, an dem Kaiser Konstantin der Große im Jahre 321 den Sonntag zum Ruhetag erklärte, auf den 3. März gelegt. In diesem Jahr fällt dieser Aktionstag auf einen Sonntag – Anlass für die ‚Allianz für den freien Sonntag’, in Gottesdiensten und verschiedenen Aktionen für eine Ver¬besserung des Sonntagsschutzes zu werben und auf den Wert der Sonntagsruhe aufmerksam zu machen.

Als Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland unterstützen wir das Anliegen der Sonntagsallianz. Leider müssen wir feststellen, dass die Zahl derjenigen, die sonntags arbeiten, in Deutschland rasant und branchenübergreifend ansteigt. Dabei ist der Sonntag nicht nur für uns Christen eine heilsame Unterbrechung und damit das Gegenbild zur Ausrichtung des gesamten Lebens an Erfordernissen der Wirtschaft. In Zeiten einer zunehmenden Beschleunigung aller Lebensvorgänge, der Individualisierung der Lebensformen und der Verringerung des Stellenwerts der gemeinsamen freien Zeit brauchen wir eine wohltuende Atempause.

Gott hat den Menschen den siebten Tag der Woche als Ruhetag geschenkt. Für Christen hat der Sonntag seine herausragende Bedeutung als Tag der Auferstehung Christi. Wir feiern den Sonntag als ‚Tag des Herrn’. Doch alle Menschen brauchen eine Zeit des Auf-Atmens, damit Körper, Geist und Seele zur Ruhe kommen können. Wir brauchen den Sonntag, damit wir Zeit für Familie, für Freunde und für uns haben. Der Sonntag bietet die Gelegenheit, eine Auszeit aus dieser pausenlosen ‚Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft’ zu nehmen. Der Sonntag macht deutlich: Arbeiten und Wirtschaften sind nicht alles im Leben.

Der Schutz des Sonntags dient der Gesellschaft im Ganzen. Die Kirchen sehen ihren Auftrag darin, für eine Werteorientierung einzutreten und Mitverantwortung für das gesellschaftliche Zusammenleben zu tragen. Deshalb unterstützen wir das Anliegen, den Sonntag als wichtiges Element unserer Kultur zu stärken.“

Die Arbeitshilfe finden Sie als Download auf der u. a. Homepage der „Allianz für den freien Sonntag“.

Hannover, 18. Februar 2013

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick