Konfirmandenarbeit

12 Thesen des Rates der EKD, 2013

Einleitung

Die Konfirmandenarbeit ist eines der wichtigsten Felder kirchlicher Bildungsarbeit. Im Jahr 2009 erschien die erste bundesweite Studie zur Konfirmandenarbeit in Deutschland, die zu gleich Ausgangspunkt und Bestandteil einer internationalen Untersuchung in sechs weiteren europäischen Ländern war. An die Studie schloss sich ein intensiver Prozess mit zahlreichen Kon sultationen in den Landeskirchen an, bei denen ausgehend von den Befunden der Studie nach Zukunftsperspektiven gefragt wurde. Die folgenden Thesen nehmen Bezug auf diesen For schungs- und Konsultationsprozess und versuchen, den Ertrag in konzentrierter Form aufzunehmen und als Orientierung für die weitere Reformarbeit verfügbar zu machen.

Damit knüpfen die Thesen an frühere Äußerungen der EKD zu diesem Handlungsfeld an – insbesondere an die Orientierungshilfe „Glauben entdecken. Konfirmandenarbeit und Konfirma tion im Wandel“ (1998) sowie, speziell auch zum Verhältnis zur Jugendweihe, die Thesen „Jugend liche begleiten und gewinnen“ (1999). Weitere Bezüge bieten die Veröffentlichungen zu „Kirche und Bildung“ (2009) sowie zu „Kirche und Jugend“ (2010). Das dort Gesagte soll hier nicht wiederholt werden.

Die vorliegende Veröffentlichung richtet sich zunächst an all diejenigen, die in Pfarramt und kirchlicher Mitarbeiterschaft, in den Gemeinden und Kirchenleitungen für die Gestaltung von Konfirmandenarbeit verantwortlich sind. Immer mehr tritt in den letzten Jahren aber auch die gesellschaftliche Bedeutung der Konfirmanden arbeit ins Bewusstsein. Die Thesen wollen diese Bedeutung genauer erfassen und richten sich daher nicht zuletzt an die Bildungspolitik. An gesichts der für die Arbeit mit Jugendlichen immer enger werdenden Zeitfenster kommt es darauf an, dass die Bedeutung non-formaler Bildungsangebote anerkannt wird und dass vor allem die Schule den Schülerinnen und Schülern genügend Freiraum lässt, solche Angebote für sich zu nutzen oder als ehrenamtlich Tätige selbst mitzugestalten.

Im Spiegel der bundesweiten Studie werden für die Konfirmandenarbeit bemerkenswerte Erfolge sichtbar, aber auch die Möglichkeit und Notwendigkeit weiterer Verbesserungen, die um der Jugendlichen sowie um der Kirche willen entschlossen in Angriff genommen werden sollten. Die Thesen beschreiben daher nicht einfach nur den Stand der Arbeit, vielmehr zeigen sie ebenso die Dringlichkeit weiterer Reformen auf und wollen dazu ermutigen, sich den damit verbundenen Aufgaben zu stellen.

In den Thesen 1 bis 4 steht die Beschreibung des Erreichten im Vordergrund, während die Thesen 5 bis 11 den Akzent auf weitere Reformen sowie auf die zukünftigen Herausforderungen setzen. These 12 dient einer abschließenden Würdigung sowie dem Ausblick auf die Zukunft der Konfirmandenarbeit.

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