EKD-Ratsvorsitzender Schneider trifft ehemalige Heimkinder

„Es tut mir unendlich leid“

Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, hat sich am heutigen Mittwoch, 23. Juni, mit ehemaligen Heimkindern zu einem Gespräch getroffen. Die beiden Frauen und der Mann, die zu dem Treffen ins Kirchenamt der EKD nach Hannover gekommen waren, lebten in den 50er und 60er Jahren in verschiedenen Erziehungseinrichtungen der Diakonie. Sie berichteten in dem seelsorgerlichen Gespräch von ihren Erfahrungen in den Heimen und ihrem Bemühen um Verarbeitung.

„Mir war diese persönliche Begegnung sehr wichtig“, sagte Schneider nach dem rund zweistündigen Gespräch. „Dass Kinder und Jugendliche auch in Einrichtungen der Diakonie Leid und Unrecht erlitten haben, tut mir unendlich leid. Wir müssen und – das ist mir wichtig – wir wollen uns der Aufarbeitung dieser Erfahrungen stellen.“ Schneider verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass in Diakonie und Landeskirchen bereits entsprechende Initiativen begonnen wurden, wie zum Beispiel die Einrichtung von Telefonberatungsstellen für Betroffene, Unterstützung beim Wunsch nach Akteneinsicht, die Benennung von Ombudsleuten oder die Vermittlung von Gesprächs- und Therapieangeboten.

Es wurde vereinbart, das Gespräch fortzusetzen.

Die EKD ist Teilnehmer am Runden Tisch Heimerziehung, der das Schicksal von Heimkindern der 50er und 60er Jahre aufarbeitet. Dort sind neben den Vertretern der evangelischen und der katholischen Kirche ehemalige Heimkinder, Bund, Länder und die Jugendhilfe vertreten.

Hannover, 23. Juni 2010

Pressestelle der EKD
Silke Römhild