Gastfreundschaft am Wegesrand

Bereits über 200 Radwegekirchen in Deutschland

216 Kirchen in Deutschland dürfen sich bislang Radwegekirche nennen. Im kommenden Jahr sollen 100 weitere dazukommen. Das haben die Teilnehmenden eines 3-tägigen Symposiums mit dem Titel „Radwegekirchen vernetzt: Impulse und Modelle für die Region“ beschlossen, das vom 10. bis 12. April in Münster/Westfalen stattgefunden hat.

Im Rahmen des von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Akademie der Versicherer im Raum der Kirchen veranstalteten Symposiums würdigte der Oldenburger Bischof Jan Janssen die Bedeutung der Radwegekirchen. „Ich halte die Kooperation von Kirchen und Tourismus an diesem Punkt für vorbildlich“, so der Geistliche zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die mit den Radwegekirchen ausgesprochene Gastfreundschaft gehöre seit jeher als ein Markenzeichen zum Christentum. „Nebenbei setzen Sie auch verkehrs- und gesundheitspolitisch ein Zeichen der Nachhaltigkeit.“

Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Enak Ferlemann, sprach der evangelischen Kirche seinen Dank aus. Mit der Initiative, an Radwegen gelegene Kirchen als Radwegekirchen auszuweisen, trage die EKD sogar zur Förderung des Radverkehrs bei.

Die Idee, Kirchen als Radwegekirchen auszuweisen und Radreisenden spezielle Angebote zu unterbreiten, ist vergleichsweise jung. Die erste Radwegekirche Deutschlands steht im Klosterpark Reinhardsbrunn/Thüringen, sie besteht seit 2001. Radwegekirchen laden zur geistlichen Besinnung ein. Daneben garantieren sie einen geeigneten Platz für die Rast, Zugang zu Trinkwasser und Toiletten, Informationen zu Sehenswürdigkeiten der Region, Übernachtungsmöglichkeiten und dem Wegeverlauf. Zu erkennen sind sie an einem leuchtend grünen Signet.

Um das Ziel zu erreichen, im kommenden Jahr weitere 100 Kirchen für das Netz zu gewinnen, sollen insbesondere Gründungsinitiativen an Rhein-, Donau-, Mosel- und Oder-Neiße-Radweg, die zu den beliebtesten Radwegen in Deutschland mit jährlich mehreren zehntausend Radtouristen gehören, Unterstützung erfahren. Auch Kirchen anderer Konfessionen soll die Möglichkeit eröffnet werden, sich dem EKD-weiten Netz anzuschließen.

Hannover, 15. April 2013

Pressestelle der EKD
Silke Römhild