„... und was denken die Leute?“ – Empirisches zum Gottesdienst

Neues Themenheft aus der Zeitschriftenreihe „Arbeitsstelle Gottesdienst“ erschienen

Noch immer ist das, was „die Leute“ über den Gottesdienst denken, unzureichend erforscht. Das neue Themenheft aus der Reihe „Arbeitsstelle Gottesdienst“ will anregen, diese Sicht auf den Gottesdienst ernst zu nehmen und in das liturgische und theologische Nachdenken einzubeziehen.

Jan Hermelink, Professor für Praktische Theologie in Göttingen, stellt den aktuellen Forschungsstand bezogen auf den Sonntagsgottesdienst dar. Claudia Schulz, Religionssoziologin in Bremen, wertet die aktuelle Mitgliedschaftsstudie der EKD mit ihren Milieustudien hinsichtlich des Gottesdienstes aus und arbeitet eine spannungsreiche Perspektive zwischen notwendiger Differenzierung „und der Suche nach tragfähigen gemeinsamen Nennern“ heraus. Das qualitative Material der Studie wird von den beiden Pfarrern Regina Sommer und Ingo Reuter untersucht. Deutlich wird, wie sprechend dieses Material ist, wenn es unter gottesdienstlichem Blickwinkel gelesen wird. Am Beispiel der Taufe zeigt Christoph Müller, Professor für praktische Theologie in Bern, wie fruchtbar es ist, wenn Pfarrerinnen und Pfarrer die Perspektive der Leute in das eigene Handlungskonzept integrieren. Wie die „spirituelle Qualität“ der katholischen Messe zu steigern sei, haben Paul Michael Zulehner und Marcus König von der katholischen Fakultät der Wiener Universität empirisch zu erfassen versucht. Die Pfarrerinnen Katharina Vollmer Mateus und Katharina Stork-Denker stellen ihre anregenden, die Fragestellung je auf ihre Weise differenzierenden empirischen Studien zum Gemeindegesang und zur Frage der Beteiligung am Gottesdienst vor.

Zwei Praxisberichte stellen die Klammer zur Wirklichkeit in den Gemeinden her: Thomas Lienau-Becker stellt das innovative Gottesdienstkonzept der Kieler Michaeliskirche vor, das im Vier-Wochen-Rhythmus jeden Sonntag eine andere Form vorsieht, Fabian Vogt hingegen macht mit der Predigtpraxis im alternativen Gottesdienstmodell GoSpecial bekannt. Schließlich hinterfragt Michael Nüchterns in einem Kommentar zu einer empirischen Studie der „Zweitgottesdienste“ in der Badischen Kirche unter dem Titel „Aufbruch der Engagierten“ die missionarische Zielsetzung alternativer Gottesdienste.

Hannover, 18. Januar 2008

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Hinweis:

Die Zeitschrift kann bestellt werden im Kirchenamt der EKD, Gemeinsame Arbeitsstelle für gottesdienstliche Fragen (GAGF), Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover, Fax 0511 2796-722 oder E-Mail: gottesdienst@ekd.de. „Arbeitsstelle Gottesdienst“ erscheint drei Mal im Jahr und wird kostenlos abgegeben. Es wird jedoch um einen Druckkostenzuschuss in Höhe von 12 Euro im Jahr oder 4,50 Euro pro Heft gebeten.