St. Marien in Plau am See ist die „KiBa-Kirche des Jahres 2012“

Die Stadtkirche St. Marien im mecklenburgischen Plau am See ist die „Kirche des Jahres 2012" der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa). Mit rund einem Fünftel der abgegebenen Stimmen setzte sich die dreischiffige Hallenkirche aus Backstein deutlich an die Spitze der Beliebtheitsskala der zwölf „KiBa-Kirchen des Monats“, die zur Wahl standen. Den zweiten Platz errang die Stadtkirche in Monschau (Nordrhein-Westfalen). Die beliebteste Dorfkirche befindet sich im brandenburgischen Kunow.

"Mehr als 6000 Interessierte haben sich an dieser Wahl beteiligt“, sagt Thomas Begrich, Geschäftsführer der von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) getragenen Stiftung. „Das ist eine erfreuliche Resonanz, die deutlich macht, wie sehr die Kirchen ihren Besuchern am Herzen liegen.“ Das große Interesse ermutige die Stiftung, ihr Engagement für die Instandhaltung von Kirchgebäuden in ganz Deutschland fortzusetzen.

Bei der Abstimmung zur „Kirche des Jahres 2012“ standen die zwölf im Laufe des Jahres von der Stiftung nominierten „Kirchen des Monats“ zur Wahl, deren Sanierung die KiBa 2012 gefördert hat. Die offizielle Auszeichnung der drei Siegerkirchen wird während der Mitgliederversammlung des Fördervereines der Stiftung am 15. Juni in Schwerin stattfinden.

St. Marien im Zentrum des mecklenburgischen Touristen- und Klinikortes Plau am See ist täglich zur Besichtigung geöffnet. Rund 1000 Menschen finden in der Kirche Platz. Die Grundsteinlegung erfolgte um 1225; Ende des Jahrhunderts war der Bau der großen Kirche in einem Mischstil von Romanik und Gotik vollendet. In den Jahren 1877 bis 1879 wurde der Innenraum vollständig umgestaltet; die neugotische Einrichtung umfasst auch die Beschriftung des Gestühls, die die bis 1923 geltende Sitzordnung nach Rang und Berufen zeigt. Die Stiftung KiBa hat die Restaurierung von St. Marien in den Jahren 2007, 2009 und 2012 mit insgesamt rund 107.000 Euro unterstützt; zuletzt wurde der 40 Meter hohe Turm der Kirche gesichert und erneuert.

Die zweitplatzierte Stadtkirche im nordrhein-westfälischen Monschau wird auch aufgrund ihrer vollständig im Louis-XVI-Stil gehaltenen Inneneinrichtung besonders geschätzt. Das 1789 in rohen Bruchsteinen errichtete, klassizistische Gebäude befindet sich im Zentrum der Stadt; seine Geschichte ist eng mit dem Namen der Theologen- und Tuchmacherfamilie Scheibler verknüpft. Der Tuchfabrikant Johann Heinrich Scheibler (1705–1765) hatte schon im Jahr 1751 den Grundstock zu einem Fonds für den Bau einer Kirche in Monschau gelegt. 1789 wurde das Gebäude von seinem Vetter, Pfarrer Maximilian Friedrich Scheibler (1759–1840) eröffnet. Die Stiftung KiBa hat die Instandhaltungsarbeiten in Monschau, die sich im vergangenen Jahr auf die Restaurierung des Innenraumes konzentrierten, mit 20.000 Euro unterstützt.

Im brandenburgischen Dorf Kunow bei Eberswalde befindet sich eine der schönsten Dorfkirchen des Jahres 2012, ein im 13. Jahrhundert errichteter, gotischer Feldsteinbau. Die weitgehend original erhaltene Innenausstattung samt Kanzel und Altar des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes stammt vom Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Stiftung KiBa förderte die Restaurierung des Daches der Dorfkirche Kunow im vergangenen Jahr mit 30.000 Euro.


Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.000 Förderzusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von über 24,5 Millionen Euro geben können. 2013 fördert die KiBa bisher 89 Projekte in ganz Deutschland mit einem Gesamtvolumen von über 935.000 Euro. 2.500 Mitglieder engagieren sich bundesweit im Förderverein der Stiftung. Weitere Informationen unter: www.stiftung-kiba.de


Hannover, 24. Januar 2013

Pressestelle der EKD
Silke Römhild