Gottesdienst zur Erinnerung an die „Kristallnacht“

Öffentliches Fanal der Judenverfolgung jährt sich zum 70. Mal

In diesem Jahr jährt sich die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, die „Kristallnacht“, zum 70. Mal. In dieser Nacht brannten in Deutschland die Synagogen. In einer Handreichung zur Gestaltung von Gottesdiensten am 9. November dieses Jahres, herausgegeben von der Gemeinsamen Arbeitsstelle für gottesdienstliche Fragen der EKD (GAGF), schreibt der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber: Die brennenden Synagogen in der „Kristallnacht“ waren „das öffentliche Fanal für das, was folgen sollte: der Völkermord am europäischen Judentum. In den Kirchen herrschten damals mehrheitlich Schweigen, Wegschauen oder gar heimliche Zustimmung.“ Nur wenige mutige Stimmen haben damals die Verbrechen beim Namen genannt. Deshalb sei der 9. November ein Tag der Erinnerung an die Leiden der Opfer: „Er ist ein Tag der Buße und Umkehr aus der langen Geschichte christlicher Judenfeindschaft; er ist ein Tag der Besinnung auf das mutige Zeugnis derer, die damals widersprochen haben.“ Dieses Zeugnis sei ein wichtiger Ausgangspunkt für den in unseren Kirchen nach 1945 begonnenen Prozess gewesen, der zu einer neuen respektvollen Wahrnehmung des Judentums geführt hat.

Die Handreichung „Die ‚Kristallnacht’. 9. November 1938 – 9. November 2008, Anregungen und Materialien zur gottesdienstlichen Gestaltung ihres 70. Jahrestages“ wurde von Hans-Jürgen Kutzner, Norbert Dennerlein und Wolfgang Raupach-Rudnick sowie Hanna Lehming, die eine Predigtmeditation beigesteuert hat, erarbeitet.

Hannover, 02. Juli 2008

Pressestelle der EKD
Christof Vetter