Ökumenischer Gottesdienst mit Feier des Taufgedächtnisses

Bischöfin Kirsten Fehrs: Gottes Wort ist Lebenswort

Im Gottesdienst der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) am Freitag, dem 2. November, hat die Bischöfin im Sprengel Hamburg-Lübeck, Kirsten Fehrs (Hamburg), die Bedeutung der Tauferinnerung hervorgehoben. Die Taufe stehe dafür, dass Gottes Wort das Lebenswort sei. „Allemal mehr, wenn wir die Taufe bewusst erinnern.“ Die Feier des Taufgedächtnisses berühre innerlich. „Vielleicht weil wir tatsächlich berührt werden. Mit dem Kreuz des Wassers an Stirn und Hand. Berührt bis hin zur eigenen Ursprünglichkeit.“

So könne jeder Gottesdienst, der im Namen des dreieinigen Gottes beginne, daran erinnern, dass wir getauft seien. „Und wir werden mit Dankbarkeit gewahr, welch einigendes, verbindendes Band die Taufe unter uns so verschiedenen Christen darstellt.“ Die Taufe sei das ökumenische Band. Gleichzeitig sei sie in ihrer Einmaligkeit die persönliche Bindung an Christus. „Indem wir gerufen werden durch unseren Namen, unverwechselbar, erinnert sich etwas in uns, dass wir nicht herausfallen können aus Gottes gnädiger Gegenwart.“

Die Namen zu erinnern heiße, der Menschenwürde ein Gedenken geben. Ein Ort wie Yad Vashem, an dem der Ermordeten namentlich gedacht werde, sei ein eindrücklicher Beleg für die Bedeutung von Namen. „Und erschütternd ist es, wenn es keinen Namen gibt: Tausende von Flüchtlingen gehen in ihren Booten vor den hochmunitionierten Zäunen Europas unter, Ströme ersäufen sie. Namenlos, weil unerkannt.“

Die Erinnerung an die Taufe könne Zeiten überbrücken, in den Gott beharrlich verborgen bleibe. Der Reformator Martin Luther habe sich in Momenten der Selbstgerechtigkeit und des Selbstzweifels darauf besonnen. „Ich bin getauft, so schrieb er es in Kreide vor sich hin. Auf den Katheder. An die Wand.“

An der ökumenisch gestalteten Feier des Taufgedächtnisses wirkten der Präsident des  Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kurt  Kardinal Kurt Koch (Rom), sowie der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfarrer Martin Junge (Genf), mit. Als Grundlage diente ein Formular der neu bearbeiteten agendarischen Handreichung zur „Feier des Taufgedächtnisses“. Zum Abschluss des Gottesdienstes sprachen Bischöfin Fehrs, Generalsekretär Junge sowie Kardinal Koch den Segen.
Die Kollekte des Gottesdienstes kommt der Kindergottesdienstarbeit in der Lübecker Kirchengemeinde St. Aegidien sowie der Hilfe des Lutherischen Weltbundes für syrische Flüchtlinge in Jordanien zugute.

Die 5. Tagung der 11. Generalsynode der VELKD findet vom 1. bis 3. und am 6. November 2012 in Timmendorfer Strand statt.

Timmendorfer Strand, 02. November 2012
Dr. Eberhard Blanke
Pressesprecher der VELKD