Demut des aufrechten Ganges

EKD-Ratsvorsitzender führt Hermann Barth als neuen Kirchenamtspräsidenten ein

Die Demut des aufrechten Ganges, des offenen Auges und des fröhlichen Antlitzes sei ein evangelisches Markenzeichen, erklärte der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, im Gottesdienst in der Herrenhäuser Kirche in Hannover am Donnerstag, 23. März. Zur Amtseinführung des neuen Präsidenten des EKD-Kirchenamtes, Hermann Barth, und des neuen Vizepräsidenten Burkhard Guntau sagte Huber, beide verbinde eine solche Demut, die zur Selbstachtung nicht im Widerspruch stehe, sondern sie ermögliche. Wolfgang Huber würdigte auch den Einsatz des scheidenden Kirchenamtspräsidenten Valentin Schmidt für die öffentliche Wirksamkeit des Evangeliums.

Seit rund einem halben Jahrhundert sei mit Hermann Barth erstmals wieder ein Theologe Präsident des EKD-Kirchenamtes. Ungewöhnlich sei, dass für die Einführung von Präsident und Vizepräsident ein gemeinsames Bibelwort gewählt worden sei: „In Demut achte einer den anderen höher als sich selbst.“ Demut sei eine Haltung des Glaubens, die unmittelbar auf Gott verweise. „Demut steht quer zu jedem Personenkult.“ Gott erfreue sich an solcher Demut, die den anderen höher achte als sich selbst, so der Ratsvorsitzende. Als Christen „verlassen wir uns auf Gott, der uns aus allen Menschen jeweils zu besonderen Aufgaben wählt“ und die Gaben gebe, die zur Erfüllung dieser Aufgaben nötig seien.

Valentin Schmidt habe in seiner Amtszeit als Kirchenamtspräsident vorgelebt, „dass man mitten im Leben und mitten in der Kirche stehen kann.“ Er habe das Evangelium gelebt, den Lauf des Evangeliums gefördert, den Dienst am Evangelium geordnet und das Evangelium unter die Leute gebracht. Ohne gedrückte Empfindung sei das geschehen, würdigte der Ratsvorsitzende: „Du hast das Evangelium aufleben lassen in Deinem Humor.“

Hannover, 23. März 2006

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi

Die Ansprachen des EKD-Ratsvorsitzenden im Wortlaut