Statement zur Eröffnung des Pressegesprächs bei der bundesweiten Eröffnung der Woche für das Leben 2005

Bischof Wolfgang Huber

Mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kasseler Martinskirche haben wir die bundesweite Woche für das Leben 2005 eröffnet.

„KinderSegen – Hoffnung für das Leben“ lautet das Leitthema der Woche für das Leben in den Jahren 2005 bis 2007. Unter dem Motto „Mit Kindern   ein neuer Aufbruch“ nehmen wir in diesem Jahr besonders das Neue in den Blick, das Kinder in das Leben von uns Erwachsenen bringen. Von heute ab bis kommenden Samstag werden in den deutschen Diözesen und Landeskirchen zahlreiche Informationsveranstaltungen, Diskussionsforen und Gottesdienste stattfinden, in denen der Aufbruch mit Kindern zum Thema gemacht wird. Unser Anliegen in dieser Woche für das Leben ist es, ein deutliches Signal der Lebensbejahung und der Kinderfreundlichkeit zu geben. Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass jede menschliche Gemeinschaft nur dann menschenfreundlich sein und bleiben kann, wenn die Würde von Kindern, das Beschützen von Kindern und die Zuneigung zu den Kindern einen hohen Stellenwert im gemeinsam gelebten Ethos einnehmen.

Besonderen Wert legen wir darauf, dass Kinder in unserer Gesellschaft in erster Linie um ihrer selbst willen als Personen wichtig sind. Der Aufbruch mit Kindern lohnt sich, weil sie unser Leben in einer Weise bereichern, die sich nicht in Zahlen ausdrücken lässt: Sie stehen uns als eigenständige Personen gegenüber und in der Beziehung zu Ihnen können wir uns selbst als Personen weiterentwickeln. Ob wir in einer kinderfreundlichen Gesellschaft leben, hat natürlich auch Auswirkungen auf die Demographie und damit auf die ökonomische Zukunft der Gesellschaft: die Sozialversicherungssysteme, den Arbeitsmarkt und vieles mehr. Das sind wichtige Aspekte, aber darum geht es nicht in der Hauptsache. Kinder bedeuten zuerst ein Ja zum Leben.

Um dieses Ja sprechen zu können, brauchen junge Menschen Mut und Zuversicht. Deshalb setzen wir uns mit der Woche für das Leben für Signale der Zuversicht in dieser Gesellschaft ein: Wir brauchen eine Familienpolitik, die das Risiko des Aufbruchs mit Kindern berechenbarer und tragbarer macht. Wir brauchen Menschen, die durch ihr eigenes Beispiel eines Lebens mit Kindern in Freude und in Leid Mut zu diesem Aufbruch machen. Wir müssen uns selbst bewusst machen, welche Bedeutung Kinder in unserem je eigenen Lebe haben und müssen davon weitererzählen. So wollen wir beitragen zu einer Gesellschaft, die dem Aufbruch mit Kindern in Sympathie und Solidarität begleitet. Aus theologischer Perspektive wollen wir nicht zuletzt in Erinnerung rufen, dass jedes Kind ein Geschenk Gottes, des Schöpfers ist, in dem er immer wieder neu Ja zu uns Menschen sagt.