„Orgel des Monats Juli“ in Alt Töplitz:

„Die nächsten 140 Jahre können kommen“

Das „Herz“ der evangelischen Kirche Alt Töplitz in Brandenburg, die Orgel des Orgelbauers Carl Eduard Gesell, funktionierte seit mehr als 140 Jahren zuverlässig. In diesem Jahr nun wird das Instrument, das die Stiftung Orgelklang als „Orgel des Monats Juli“ würdigt, umfassend saniert werden. Die Stiftung förderte das Projekt mit 2.000 Euro.

Carl Eduard Gesell (1845 – 1894) schuf die Alt Töplitzer Orgel nach einem Entwurf von Carl Friedrich Schinkel. „Schinkel war vom preußischen König Wilhelm I. damit beauftragt, mehrere Entwürfe für Orgeln in ganz Preußen zu fertigen, um ein einheitliches architektonisches Bild in den preußischen Kirchen zu schaffen“, so Matthias Schuke, dessen Firma die Sanierung vorgenommen hat.

Zwar ist die Orgel im Blick auf Größe und Umfang nicht mit den ebenfalls von Gesell gebauten Instrumenten für die St. Pauli-Kirche in Brandenburg oder der Orgel für die deutsche evangelische Kreuzkirche im ehemaligen Konstantinopel zu vergleichen, dennoch zeigen sich auch bei ihr die künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten ihres Erbauers. Abgesehen von den Prospektpfeifen, die wie nahezu überall in Deutschland aufgrund des Ersten Weltkrieges eingeschmolzen und durch Zinkpfeifen ersetzt wurden, ist das Instrument weitgehend original erhalten.

Rund 20.000 Euro kostet die Sanierung der Gesell-Orgel. Die Rekonstruktion der Prospektpfeifen erfolgt dabei nach dem Vorbild der einzig erhaltenen originalen von Gesell geschaffenen Exemplare in der Kreuzkirche in Istanbul. Darüber hinaus sind eine Restauration des großen Blasebalgs, von Klaviatur und Trakturen vonnöten.

Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. Insgesamt fördert sie in diesem Jahr 29 Projekte in einem Gesamtumfang von 189.000 Euro. Seit 2010 hat sie 110 Förderzusagen über insgesamt 837.000 Euro gegeben. Die Mittel dafür werden aus Spenden sowie Erträgen des Stiftungskapitals bereitgestellt.
 
Hannover, 15. Juli 2014

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt