Unterstützung für St. Andreas Eisleben

Luthers letzte Predigtstätte ist „Kirche des Monats“

Die St. Andreas Kirche in Eisleben ist die „Kirche des Monats August“ der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa). Die letzten vier Predigten seines Lebens hielt Martin Luther auf der Kanzel der St. Andreas Kirche in Eisleben. Das Dach der im 15. Jahrhundert errichteten Kirche, die die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland als „Kirche des Monats August“ würdigt, bedarf in diesem Jahr einer umfassenden Restaurierung. Die Sanierungsarbeiten werden durch die Stiftung mit 15.000 Euro gefördert.

Als älteste der drei Hauptkirchen Eislebens prägt St. Andreas die historisch gewachsene Altstadt in besonderer Weise. Einige Teile der spätgotischen Hallenkirche stammen noch aus älterer als der eigentlichen Bauzeit. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Bau stetig erweitert und teils verändert. Im Jahr 1531 besaß die Kirche 14 Altäre, darunter ein Fronleichnamsaltar, ein Petrusaltar sowie ein Marienaltar. Die im Westteil gelegenen Hausmannstürme erhielten ihre barocken Hauben im Jahr 1601; das heutige Erscheinungsbild von St. Andreas wurde 1714 festgelegt.

Seit 1525 fanden in St. Andreas jeden Nachmittag lutherische Gottesdienste statt, während abends die katholische Messe gelesen wurde. Martin Luther schrieb später darüber, dass „die Pfarre papistisch und der Prediger evangelisch gewest.“ Der in Eisleben geborene Reformator verstarb dort am 18. Februar 1546. Sein Leichnam wurde in der Kirche aufgebahrt und von dort nach Wittenberg überführt.

Heute besuchen mehr als 25.000 Interessierte jährlich die drei Eislebener Kirchen, allen voran St. Andreas. Die Gemeinde setzt ihre ganze Kraft daran, die Kirche für die nächsten Jahrhunderte zu rüsten. Zur Wiederherstellung der Standsicherheit des Kirchengebäudes wird derzeit die gesamte Holzkonstruktion des Kirchenschiffdaches und des Fachwerk-Ostgiebels statisch instand gesetzt, die Schieferdeckung erneuert, die Mauerkronen und die Gewölbebögen renoviert, sowie die Dachentwässerung und der Blitzschutz wieder-hergestellt. Ziel aller Bemühungen ist das Lutherjahr 2017. Pfarrerin Iris Hellmich ist sicher: „Die Gemeinde brennt dafür, die Schönheit ihrer Kirchen zu zeigen“.

Hannover, 31. Juli 2014

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.100 Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von über 25,8 Millionen Euro geben können. 2014 fördert die KiBa 84 Kirchen mit einem Gesamtvolumen von über 1 Million Euro. Mehr als 2.800 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“.