"Wasser - ein Kinderrecht"

Wolfgang Huber zum Weltkindertag 2004

Millionen von Kindern werden krank oder sterben an Infektionskrankheiten, weil sie keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Darauf hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, anlässlich des Weltkindertages am Montag, den 20. September, hingewiesen. Mit einem gemeinsamen Aktionstag will die Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e.V. (BETA) auf das Thema "Wasser - ein Kinderrecht" aufmerksam machen. In seinem Grußwort für die BETA-Broschüre zum Weltkindertag schreibt der Ratsvorsitzende, er wünsche sich "unübersehbare Signale der Mitverantwortung für die Rechte der Kinder in aller Welt".

Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen zähle die Versorgung mit Trinkwasser ausdrücklich zu den Kinderrechten, so Bischof Huber. Sauberes Wasser werde weltweit immer knapper. Besonders problematisch sei in vielen Regionen dieser Welt "jene Wasserknappheit, die Folge menschlicher Rücksichtslosigkeit und wirtschaftlicher Kurzsichtigkeit ist". Die ersten und schwächsten Opfer der künftig zunehmenden Verteilungskämpfe um Wasser werden Kinder sein, prognostiziert Huber.

Auch die Bibel kenne den Streit um Wasser oder Ackerflächen oder Weidegründe. Diese Erzählungen machten deutlich, dass "Wasser als Gottes gute Gabe in der Hand von Menschen gerecht und rücksichtsvoll verteilt werden soll". In der Bibel stehe Wasser als Mittel zum Leben und als Symbol für Gottes gute Absicht mit den Menschen. Die Erinnerung an diese biblische Botschaft gehöre mit zu den wichtigsten Inhalten religiöser Bildung in evangelischen Tageseinrichtungen für Kinder. Menschen, die in ihrer Kindheit die symbolische und praktische Bedeutung von Wasser kennen gelernt hätten, würden später nach verantwortlichen Lösungen für den gerechten Umgang mit grundlegenden Lebensmitteln suchen. Für den diesjährigen Weltkindertag erhoffe er sich, so Huber, dass es Kindern und Erwachsenen gelinge "deutliche Zeichen der Hoffnung" zu setzen.

Hannover, 17. September 2004

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi

Hinweis: Der Weltkindertag soll die Bedürfnisse der Kinder in das öffentliche Bewusstsein rücken. Er geht zurück auf die Empfehlung des Weltkinderhilfswerkes der Vereinten Nationen von 1954, einen sogenannten "Weltkindertag" zu ernennen und damit ein Zeichen für Kinderrechte zu setzen.

Die Broschüre "Lasst uns Kinder Kinder sein!" der Bundesvereinigung Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder e.V. (BETA) zum Weltkindertag 2004 beinhaltet theologische Gedanken und Gestaltungsvorschläge für den Gottesdienst und für Aktivitäten in den Kindertageseinrichtungen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.beta-diakonie.de/cmain/WKT04