Vierte Ausschreibung des Hanna-Jursch-Preises

Thema: „Gewalt überwinden. Theologische Modelle, Strukturen und Strategien“

Der Hanna-Jursch-Preis der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), mit dem herausragende wissenschaftlich-theologische Arbeiten aus der Perspektive von Frauen ausgezeichnet werden, ist zum vierten Mal ausgeschrieben worden. Der Preis wird vom Rat der EKD vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert. Die vierte Ausschreibung ist dem Thema der aktuellen ökumenischen Dekade gewidmet, deshalb heißt das Ausschreibungsthema: Gewalt überwinden. Theologische Modelle, Strukturen und Strategien.

Die Ausschreibungsfrist endet am 30. April 2007. Der Rat vergibt den Preis auf Vorschlag einer achtköpfigen Jury. Mitglieder der Jury sind: Landessuperintendentin Oda-Gebbine Holze-Stäblein (Aurich), Stellvertretender Vorsitzender des Rates der EKD, Bischof Professor Dr. Christoph Kähler (Eisenach), Professor Dr. Helga Kuhlmann (Hamburg), Dr. Gisela Matthiae (Gelnhausen), Dr. Annebelle Pithan (Münster), Professor Dr. Christoph Schwöbel (Tübingen), Professor Dr. Ernst-Joachim Waschke (Halle) und Dr. Hanna Japp (Darmstadt).

In der Ausschreibung für den Hanna-Jursch-Preis heißt es, dass die Arbeiten aus allen Fächern der Evangelischen Theologie kommen können. Sie sollen "praktische Relevanz für Liturgie, Verkündigung, Seelsorge, Kybernetik, kirchliche Bildungsarbeit oder Diakonie" haben. Der erste Hanna-Jursch-Preis wurde an die Professorinnen Hannelore Erhart und Ilse Meseberg-Haubold sowie an Dietgard Meyer verliehen. Sie erhielten den Preis für ihre Darstellung zu Leben und Werk der Theologin Katharina Staritz. Mit der zweiten Vergabe wurde die württembergische Theologin Christiane Kohler-Weiß für ihre Dissertation "Schutz der Menschwerdung. Der Schwangerschaftsabbruch als Thema evangelischer Ethik im deutschsprachigen Raum seit 1950" ausgezeichnet. Der dritte Hanna-Jursch-Preis wurde an die Oldenburger Theologin Britta Konz für ihre Dissertation über die jüdische Frauenrechtlerin Bertha Pappenheim verliehen.

Benannt ist der Preis nach der 1902 geborenen Hanna Marie Margarete Jursch. Sie habilitierte sich 1934 als erste Theologin an einer deutschen Universität, durfte ihre Lehrtätigkeit allerdings nur in einem begrenzten Arbeitsgebiet und unter der Voraussetzung ausüben, dass dadurch "Stelle und Bezahlung für späteren männlichen Nachwuchs in keiner Weise versperrt werden durfte". Erst nach dem Krieg erhielt sie einen vollen Lehrauftrag. Hanna Jursch ist 1972 gestorben.

Hannover, 24. Oktober 2006

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

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