Pfeife für Pfeife zur alten Pracht

„Orgel des Monats November“ in Witzleben (Thüringen) wird erneuert

Die historische Orgel in der Sankt-Magdalenen-Kirche im thüringischen Witzleben ist eine Rarität: Während viele Orgeln anderswo im Lauf der Zeit beschädigt oder demontiert wurden, ist das von August Witzmann im Jahr 1843 fertiggestellte Instrument bis auf die Prospektpfeifen vollständig im Original erhalten. Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) fördert die in diesem Jahr durchgeführten Restaurierungsarbeiten mit 2.000 Euro.

68.000 Euro kostet die Restaurierung des schon seit geraumer Zeit nur sehr eingeschränkt bespielbaren Instruments insgesamt. Neben Fördermitteln kam diese Summe insbesondere durch Spenden zusammen. Viel Geld erbrachte die Idee der Pfeifenpatenschaften, sagt Steve Heyder, Vorsitzender des örtlichen Orgel-Fördervereins. Mit möglichen Beiträgen von 20 Euro bis 250 Euro „war für jeden etwas dabei“. Kaum eine Gelegenheit zum Spendensammeln ließen die Gemeindemitglieder aus: Vom Sommerfest im Kirchgarten bis zum Weihnachtsmarkt mit Glühwein, vom Big Band-Konzert bis zum Auftritt eines Gospelchors – „einen Haufen Arbeit, aber auch viel, viel Spaß“, so Heyder, habe das inzwischen vierjährige Engagement zur Akquise von Cents und Euros gemacht.

Inzwischen ist ein Orgelbauer am Werk; er hat die Pfeifen aus dem Instrument entnommen. „Sie müssen gereinigt und überarbeitet werden, ebenso wie die Drähte im Instrument.“ Ende des Jahres soll das geschafft sein - die Malerarbeiten rund herum sind schon erledigt, von tatkräftigen Witzlebenern in Eigenleistung. Da die Intonation der Witzmannorgel klimabedingt aber erst im Frühjahr möglich ist, wird auch das große Einweihungsfest bis dahin warten müssen.

Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. Insgesamt fördert sie in diesem Jahr 22 Projekte in einem Gesamtumfang von 252.000 Euro. Seit 2010 hat sie 82 Förderzusagen über insgesamt 650.000 Euro gegeben. Die Mittel dafür werden aus Spenden sowie Erträgen des Stiftungskapitals bereitgestellt. Weitere Informationen finden Sie unter der u. a. Internetadresse.

Hannover, 15. November 2013

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick