„Orgel des Monats März“ in Coswig/Sachsen

2.600 Pfeifen der Jehmlich-Orgel werden restauriert


Die 1903 von den Orgelbauern Emil und Bruno Jehmlich im spätromantischen Stil geschaffene Orgel in der Peter-Pauls-Kirche im sächsischen Coswig hat rund 2.600 Pfeifen. Funktionsfähig sind davon zurzeit indes nur etwa 1.100. Die Stiftung Orgelklang würdigt das Instrument als „Orgel des Monats März“ und fördert dessen Sanierung mit 7.500 Euro.

„Die Gemeinde legt großen Wert darauf, für den gottesdienstlichen Gebrauch weiterhin ein gutes Instrument zu haben“, sagt Pfarrer Matthias Quentin. Zwar ist der Prospekt der Jehmlich-Orgel, der mit neobarocken Ornamenten in üppiger Lindenholzschnitzerei und Blattgoldauflagen verziert ist, nach wie vor ansehnlich, aber für eine zufriedenstellende Erfüllung ihrer klanglichen Aufgabe „muss noch einiges getan werden“, betont der Pfarrer. Das Schwellwerk ist bereits saniert, in einem Folgeschritt sind die Orgelpfeifen an der Reihe: Jede einzelne wird auszubauen sein, neu bearbeitet und intoniert werden müssen. Auch sämtliche Windzuführungen sollen auf ihre Dichtigkeit überprüft werden. Ziel ist eine klangliche Neukonzeption, die sich an der historischen Konzeption von 1903 orientiert. Den Auftrag dafür erhielt konsequenterweise der Orgelbauer Ralf Jehmlich. Er ist der Enkel der Bauherren Emil und Bruno und führt die traditionelle Dresdener Orgelbaufirma in der fünften Generation.

Etwa 105.700 Euro sind für das Projekt veranschlagt; für die Akquise des finanziellen Eigenanteils der Gemeinde macht sich vor allem der seit 2010 bestehende „Freundeskreis Coswiger Orgel“ unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Stadt stark. Rund 21.000 Euro hat man mit vereinten Kräften bislang sammeln können, in großen wie in kleineren Schritten. Die Versteigerung von Kunstgemälden erbrachte 2.000 Euro, mit dem Konzert der Schüler-Big-Band des örtlichen Gymnasiums wurden 1.000 Euro eingespielt, die im Foyer der Peter-Pauls-Kirche aufgestellte Spendensäule nährt sich mit Münzbeträgen. „Insgesamt“, sagt Pfarrer Quentin, „sind wir auf einem guten Weg“.

Die Stiftung Orgelklang der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert in jedem Monat eine „Orgel des Monats“. Insgesamt fördert sie in diesem Jahr 29 Projekte in einem Gesamtumfang von 305.000 Euro. Seit 2010 hat sie 110 Förderzusagen über insgesamt 954.000 Euro gegeben. Die Mittel dafür werden aus Spenden sowie Erträgen des Stiftungskapitals bereitgestellt.

Hannover, 14. März 2014

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick