Zukunftsprojekt oder Luxus?

Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der Kirche. Eine Tagung 20 Jahre nach den Synoden von Bad Krozingen und Leipzig

Vor 20 Jahren, im Jahre 1989, wurde der Grundstein für eine neue Gemeinschaft von Frauen und Männern in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gelegt. Die Synoden der EKD und des Bundes der Evangelischen Kirchen (BEK) in der DDR beschlossen in Bad Krozingen und Leipzig eine geschlechtergerechte Zukunft der Kirche. So sollten künftig Leitungs- und Beratungsgremien paritätisch mit Frauen und Männern besetzt werden und bei Berufungen und Wahlen konsequent darauf geachtet werden, dass dieser Vorsatz Anwendung findet. Die Verwaltungssprache und die liturgische Sprache sollten durchgängig Ausdrucksformen finden, die Frauen und Männer gleichermaßen berücksichtigen. Auch sollte die theologische Frauenforschung in den kirchlichen Aus- und Fortbildungsstätten einen angemessenen Platz erhalten. Zwei Jahrzehnte nach diesen beiden Synoden beschäftigt sich ein Symposium am 20. und 21. März in Hannover mit den Auswirkungen der damaligen Synodenbeschlüsse von Bad Krozingen und Leipzig.

Die Beschlüsse markieren einen wichtigen Einschnitt in der deutschen Kirchengeschichte, denn sie bedeuteten einen Bruch mit kulturellen und religiös begründeten Traditionen, die die Diskriminierung von Frauen in Kirche und Gesellschaft über Jahrhunderte hinweg legitimiert hatten. Wie steht es heute um die Gleichstellung der Geschlechter in Kirche und Diakonie? Welche Rolle spielen die Männer, welche spielen die Frauen, heute in diesem Kontext? Sind die Leitlinien der Synodenbeschlüsse von Bad Krozingen und Leipzig noch Grundlage kirchlichen Handelns – oder droht der Anspruch der gerechten Gemeinschaft von Frauen und Männern in Zeiten von Relevanzverlust und Finanzkrise der Kirchen in Vergessenheit zu geraten? Diese und weitere Fragen möchten die Veranstalter/innen des Symposiums in Hannover mit den geladenen Referentinnen und Referenten und den weiteren Teilnehmenden diskutieren.

Hannover, 17. März 2009

Pressestelle der EKD
Silke Römhild

Kontaktpersonen:

Frauke Josuweit (Ev. Frauen in Deutschland)
0163/7834242

Jens Janson, (Männerarbeit der EKD)
0172/ 5644249