Mit Kindern ein neuer Aufbruch

Bischof Algermissen und Bischof Huber eröffneten mit einem ökumenischen Gottesdienst die Woche für das Leben 2005 in Kassel

Unter dem Motto „Mit Kindern ein neuer Aufbruch“ veranstalten die Kirchen vom 9. bis 15. April die bundesweite Woche für das Leben 2005. Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, und der Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, eröffneten die Initiative am heutigen Samstag um 11 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Martinskirche in Kassel. Bischof Algermissen vertrat den Vorsitzenden der  Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, der zurzeit in Rom ist. Am Gottesdienst wirkte auch der Landesbischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, mit.

„Kinder sind zuerst und vor allem Repräsentanten Gottes. Sie sind sein Geschenk, sind Gottes Kinder“, betonte Bischof Algermissen in seiner Ansprache während des Gottesdienstes. Die Kinderfreundlichkeit sei ein Gradmesser für die Menschen- und Lebensfreundlichkeit einer Gesellschaft, so Bischof Algermissen. Er erinnerte auch an den verstorbenen Heiligen Vater, Papst Johannes Paul II., der zweifellos „einer der engagiertesten Kämpfer für das Wohl und den Erhalt von Ehe und Familie“ gewesen sei. „Unermüdlich hat er sich immer wieder für die Anliegen von Kindern und Jugendlichen und damit auch für Ehe und Familie eingesetzt“, würdigte Bischof Algermissen die Verdienste des Verstorbenen.

Mit den Kindern sei die Welt in einer anderen Perspektive zu sehen, erinnerte der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber. Eingefahrene und verkrustete Gewohnheiten würden durch Kinder aufbrechen. So sei es wieder möglich, die Unbefangenheit und das rückhaltlose Vertrauen zu entdecken, das Menschen brauchen, um sich als Kinder Gottes verstehen zu können. Wolfgang Huber weiß, wer mit Kindern leben dürfe, wird Zeuge eines besonderen Gottesgeschenkes. Erwachsene könnten durch Kinder von deren Unbeschwertheit, deren Neugier und deren heilsamen Infragestellung angesteckt werden. „Mit Kindern zu leben, heißt ständig herausgefordert zu sein“, so der Ratsvorsitzende. Wer mit Kindern lebe, begegne dem Wunder des Lebens und erfahre so neu, was für ein Wunder auch das eigene, von Gott gegebene, behütete und geliebte Leben ist. Jedem, der in einer kinderlosen Straße lebe, der kindvergessen sei oder werde, fehle diese Erfahrung. Nach Ansicht von Bischof Wolfgang Huber präge dies das Verhalten innerhalb der Gesellschaft und die Gesellschaft selbst.

Auf dem Martinsplatz und in der Martinskirche bot sich den Besuchern anschließend ein buntes Programm mit vielen Mitmachaktionen, einem Bühnenprogramm und verschiedenen Informationsständen von kirchlichen und sozialen Gruppen. Den Abschluss bildet um 15.15 Uhr ein Gesprächsforum „Mit Kindern ein neuer Aufbruch“ im Rathaus Kassel, bei dem der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Huber, der Leiter des Katholischen Büros in Mainz, Ordinariatsdirektor Bernhard Nacke, die hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger und Anne Janz, Sozialdezernentin der Stadt Kassel, die gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen diskutierten, die sich Kindern und Familie heute stellen.

Hannover / Berlin, 09. April 2005

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Predigt des EKD-Ratsvorsitzenden bei der Eröffnung der Woche für das Leben

Ansprache von Bischof Heinz Josef Algermissen bei der Eröffnung der Woche für das Leben

Hinweis:
Während der Woche für das Leben finden vom 09. bis 16. April in vielen Kirchengemeinden, Verbänden und kirchlichen Einrichtungen in ganz Deutschland Informations- und Diskussionsveranstaltungen sowie Gottesdienste unter dem Motto „Mit Kindern ein neuer Aufbruch“ statt. Die Arbeitsmaterialien zur diesjährigen Woche für das Leben finden Sie auch im Internet unter http://www.woche-fuer-das-leben.de/.

Weitere Texte finden Sie auf www.ekd.de, http://www.dbk.de/ und http://www.woche-fuer-das-leben.de/