„KiBa-Kirche des Monats Juni“

In Friedersdorf ist Spendensammeln Gemeinschaftssache

Die im sächsischen Friedersdorf befindliche Saalkirche St. Ursula wird von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) als „Kirche des Monats Juni“ gewürdigt. Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und den evangelischen Landeskirchen getragene Stiftung fördert die in diesem Jahr notwendigen Sanierungsmaßnahmen im Inneren der barocken Dorfkirche auch dank einer Projektspende mit 27.500 Euro.

Das Mauerwerk von St. Ursula geht auf die Zeit der Frühgotik zurück; viele Besucher sind aber insbesondere von der umfangreichen Ausstattung im Stil des Bauernbarock angetan, die die Kirche nach einem Brand im Jahr 1661 erhielt. „Wer das Gebäude betritt, staunt: So eine Ausstattung erwartet man nicht bei einer Dorfkirche“, sagt Ulrich Schubert, Vorstandsmitglied des Kirchbauvereins St. Ursula e.V. Besondere Aufmerksamkeit gilt zumal einem aus 37 Gemälden bestehenden Bilderzyklus, den so genannten Emporenbildern. Ein heimischer Maler hatte 1701 das Pfingstereignis, die Weihnachtsgeschichte, Tod und Auferstehung festgehalten. Mit ihrer fast kindlichen Eindrücklichkeit sind seine Bilder im Rahmen einer Ausstellung 2006 sogar Werken von Chagall gegenübergestellt worden. „Und tatsächlich kamen die Leute und sagten, dass ihnen unsere Emporenbilder besser gefallen haben“, erinnert sich Ulrich Schubert. „Das tat der Dorfseele gut!“

Wenig später gründete sich der Kirchbauverein St. Ursula, um die Sanierung des Gebäudes zu initiieren. Geschafft ist mittlerweile die Instandsetzung des Turms, auch das Äußere des Gebäudes, die Orgel und etwa ein Viertel des Innenraums sind restauriert. In diesem Jahr soll der noch nicht sanierte Teil des Kircheninneren an die Reihe kommen. Insgesamt werden die Ausgaben dafür 105.000 Euro betragen. Spenden sammeln Gemeinde und Kirchbauverein mit Kirchenführungen, Konzerten und Basaren – aber auch Busreisen und Fahrradtouren zu Kirchen in der näheren Umgebung werden organisiert. Den Kirchenförderern ist wichtig, eine lebendige Gemeinschaft zu schaffen und die Gemeinde „mitzunehmen“. „Das ist die Basis für unseren Erfolg“, sagt Ulrich Schubert. „Schließlich wollen wir eine Kirche erhalten und kein Museum.“

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.195 Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 27,1 Millionen Euro geben können. In diesem Jahr fördert die KiBa 81 Kirchen mit einem Gesamtvolumen von über 1,1 Mio. Euro. Mehr als 2.900 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“.

Hannover, 1. Juni 2015

Pressestelle der EKD