„KiBa-Kirche des Monats Juli 2016“ in Seehausen

Seltene Fachwerkkirche wird restauriert

Die im 18. Jahrhundert erbaute Fachwerkkirche im brandenburgischen Seehausen ist die „Kirche des Monats Juli 2016“ der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa). Die von der Evangelischen Kirche in Deutschland und allen Landeskirchen getragene Stiftung fördert die Sanierung des Gebäudes in diesem sowie im vergangenen Jahr mit insgesamt 35.250 Euro.

Trotz ihrer geringen Größe ist die Seehausener Dorfkirche ein beliebter Anlaufpunkt für die Bewohner des Ortes wie für Touristen: Zum einen ist sie die einzige Kirche aus Fachwerk und Ziegelstein in der Region. Aber auch das Innere des Gebäudes ist sehenswert, zumal sich darin wesentliche Teile eines ansonsten unbekannten Vorgängerbaus befinden. Kräftige Renaissanceformen und Beschlagwerk schmücken beispielsweise das Altarretabel, das vor 1600 gefertigt wurde. Der Kanzelkorb stammt von 1619 und zeigt – ebenfalls reich mit Gold verziert – die Evangelisten mit ihren Symbolen. Auf dem Schalldeckel über der Kanzel steht eine kleine Madonnenfigur, die um 1500 entstanden ist.

In diesem Jahr kann die Kirche nicht genutzt werden, weil das gesamte Gelände der Sanierung wegen gesperrt ist. Nachdem die Restaurierung von Turm und Westgiebel kurz vor dem Abschluss steht, soll es noch in diesem Monat mit den Seitenwänden und dem Dach weitergehen. Insgesamt wird das Projekt rund 313.000 Euro kosten.

Spenden sammelt der örtliche Förderverein vor allem durch regelmäßige Veranstaltungen, Benefizkonzerte und Vorträge. Besonders nachgefragt waren die „Lichterfeste“ in den vergangenen Jahren, bei denen eine Kirchenführung mit Kerzenschein und Musik in der Kirche in ein großes Dorffest mit Wein und Würstchen vor dem bunt beleuchteten Gebäude mündete. Wenn auch solche Feste in diesem Jahr nicht möglich sind, wird die Kirche doch punktuell immer wieder geöffnet sein, zum Beispiel zum Tag des offenen Denkmals im September. Denn, erklärt die Fördervereinsvorsitzende Sabine Sieker: „Wir wollen doch nicht, dass unsere kleine Kirche in Vergessenheit gerät“.

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von 29 Millionen Euro geben können. Für dieses Jahr hat die KiBa bereits Förderzusagen über mehr als 1,8 Millionen Euro vorgesehen. Mehr als 3.000 Mitglieder engagieren sich bundesweit im „Förderverein der Stiftung KiBa e.V.“.

Hannover, 1. Juli 2016

Pressestelle der EKD