VELKD erweitert Liturgie-Internetangebot

Unter www.velkd.de sind künftig aktuelle Gebete zu den Sonn- und Feiertagen im Kirchenjahr abrufbar

Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) erweitert die liturgischen Angebote ihrer Homepage. Mit dem 1. Sonntag nach Trinitatis sind künftig unter www.velkd.de neben den Informationen zum Kirchenjahr und dem Wochenlied zum Anhören auch Gebetstexte zu den Sonn- und Feiertagen abrufbar. Die Texte werden jeweils am Freitag eingestellt – erstmals am 23. Mai. „Sie beziehen sich auf den Charakter des jeweiligen Sonn- und Feiertages und werden aktuelle Anliegen aufnehmen“, beschreibt die Gottesdienst- und Liturgiereferentin der VELKD, Oberkirchenrätin Christine Jahn, das Anliegen dieses Projektes. Die Texte in der Rubrik „Gebet der Woche“ dienten sowohl dem gottesdienstlichen als auch dem privaten Beten.

„In Fürbitten wird das Leben zur Sprache gebracht, wenden sich Christinnen und Christen dankend, klagend, bittend an Gott und legen ihm das Geschick der Welt ans Herz“, so Christine Jahn. ,Ora et labora‘, bete und arbeite, benenne Benedikts Regel die beiden Pole allen Lebens: mutig zu gestalten und Gott zu vertrauen. Die Liturgie-Expertin wörtlich: „In einer Zeit der Überaktivität auf vielen Ebenen kommt oft die Zeit zu kurz, in der die Hände zum Beten ruhen. Die Kunst des Betens verarmt. Die Sprachlosigkeit dem Eigentlichen gegenüber nimmt zu, bisweilen überdeckt von geschäftiger Beredsamkeit. Dem Beten helfen Worte und Wendungen, die andere gefunden haben. Deshalb bietet das Evangelische Gottesdienstbuch und manche Gebetssammlung wertvolle Anregungen.“ Seiner Bestimmung nach bedürfe das Fürbittengebet aber auch aktueller Formulierungen, die ausdrückten, was zur Zeit bewege. Hier sei das Internet eine Möglichkeit, schnell zu reagieren und auch Ereignisse der jüngsten Zeit buchstäblich ins Gebet zu nehmen.

Vorbereitet werden die Internetfürbitten unter der Verantwortung des  Liturgiewissenschaftlichen Institut der VELKD in Leipzig. In seinem Auftrag erarbeitet Pfarrerin Dr. Katharina Wiefel-Jenner die Gebete. Die promovierte Liturgiewissenschaftlerin war zwölf Jahre Gemeindepastorin in Hamburg, bevor sie die Leitung einer Diakonissenschwesternschaft und einer diakonischen Einrichtung in Hamburg übernahm. Die Zusammenarbeit mit den Menschen in der Gemeinde, mit Schwestern und Mitarbeitenden in der Diakonie habe ihr Gebetsleben genauso geprägt wie die Erfahrungen in der Ökumene – etwa als Stipendiatin an der Hochschule des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Bossey. Sie ist begleitende Pastorin der Evangelischen Schwesternschaft Ordo Pacis. Mit der Schwesternschaft teilt sie die Überzeugung, dass das Gebet wie der Atem zum Leben gehören sollte und schreibt: „Wenn auch die meiste Zeit der Atem unbewusst bleibt, so gibt es Situationen, in denen man tiefer einatmet und sich mit allen Sinnen darauf konzentriert, den Lebensstrom in sich aufzunehmen. So soll das Gebet sein, einerseits eine lebenserhaltende Selbstverständlichkeit, aber auch immer wieder eine bewusste Hinwendung zu Christus sein.“

Hannover, 19. Mai 2008

Udo Hahn
Pressesprecher