„Ethik des Genug – Impulse aus der Ökumene und der kirchlichen Entwicklungsarbeit“

Nikolaus Schneider

Es gilt des gesprochene Wort.

Beitrag zur Vorlesungsreihe "Wohlstand ohne Wachstum?"
Technische Universität Berlin


Meine sehr verehrten Damen und Herren!

„Die Sorge um mein tägliches Brot ist eine materielle Frage. Die Sorge um das Brot meines Nächsten ist eine geistliche Frage." – diese Weisheit des russischen Dichters Nikolai Berdjajew[1] beschreibt die Perspektive, unter der Christinnen und Christen sich mit wirtschafts- und sozialethischen Fragen befassen.

In der „Ethik des Genug“ geht es um beides: um die Sorge für das eigene tägliche Brot und um die Sorge für das Brot unserer Nächsten.

Meine Vorlesung hat deshalb – wie eine Ellipse – gleichsam 2 Brennpunkte. Zum einen die „materielle“ Frage, also globale Fakten und Herausforderungen, die alle verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bürger zu einer nachhaltigen gesellschaftlichen Entwicklung rufen.

Zum anderen die „spirituelle“ Frage, also biblische Bezüge und theologische Anstöße, die Christenmenschen und christliche Kirchen zu der Entwicklung einer „Ethik des Genug“ motivierten und motivieren.

Die Begriffe zur Bezeichnung dessen, was nötig ist, um den gegenwärtigen Herausforderungen zu begegnen, sind unterschiedlich. In vielen Debatten – so auch im gemeinsam vom DGB, dem Deutschen Naturschutzring und Instituten der Evangelischen Kirche veranstalteten Kongress im Juni des vergangen Jahres - ist von einer "Transformation" die Rede, die oft auch als "große Transformation" qualifiziert wird.

Der Begriff der "nachhaltigen Entwicklung" fasst die notwendigen Änderungen unserer Gesellschaft auf ein Ziel hin zusammen und wird vom Rat der EKD um seiner Zukunftsperspektive wegen als Sammelbegriff bevorzugt.

Beiden Begriffen ist gemein, dass sie die gegenwärtige Situation als veränderungsbedürftig, gleichzeitig aber auch als "veränderungsfähig" qualifizieren und den Ansatzpunkt bei einem Nachdenken über die Folgen und den Ressourcenverbrauch unseres eigenen Lebensstandards für uns selbst, für andere - unsere Mitmenschen in anderen Teilen der Welt wie unsere Nachkommen - und für unsere Umwelt sehen. Lassen Sie uns also nun zunächst einen Blick auf die globalen Herausforderungen unserer Gegenwart werfen.

I. Gegenwärtige globale Herausforderungen

Jeder siebte Mensch auf dieser Erde lebt in extremer Armut und entbehrt das Lebensnotwendigste.

Viele Ressourcen, die zum Leben aller und auch zum Leben der künftigen Generationen nötig sind, werden knapp oder kommen an die Grenzen ihrer Tragfähigkeit. Die Wissenschaft spricht hier von den planetarischen Grenzen, die uns Menschen klar vor Augen führen, dass wir auf einem endlichen Planeten leben.

Die sozialen und ökologischen Herausforderungen, vor denen Politik und Wirtschaft heute stehen, sind gewaltig. Nach den neuesten Zahlen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen leiden noch immer rund 870 Millionen Menschen an Hunger.[2]  In einer Welt, die mehr als ausreichend Nahrungsmittel für alle produziert, hungert dennoch ein Siebtel der Menschheit. Täglich sterben 25 000 an den Folgen des Hungers. Sie sterben damit einen vermeidbaren Tod.

Durch die Auswirkungen der Finanzkrise und die erheblichen Veränderungen im Agrarsektor – z.B. die wachsende Konkurrenz zwischen dem Anbau von Nahrungsmitteln, Futtermitteln und der energetischen Nutzung von Biomasse – steigt die Zahl der Hungernden gegenwärtig sogar wieder an, nachdem sie eine Zeitlang gesunken war. In vielen Entwicklungsländern zeichnet sich ab, dass die Millenniumsentwicklungsziele für 2015 nicht erreicht werden.

Der Klimawandel schreitet unaufhaltsam voran, der CO2 Ausstoß nimmt global zu statt ab. Im vergangenen Jahr wurde so viel C02 aus der Verbrennung fossiler Energieträger in die Atmosphäre geblasen wie nie zuvor. Die bisherigen europäischen und internationalen Klimaschutzmaßnahmen reichen nicht aus, um die Erwärmung der Erde auf höchstens 2 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen und auch die Weltbank haben jedoch unlängst in großen Studien darauf hingewiesen, dass dieses 2-Grad-Ziel die Schwelle zu einem gefährlichen Klimawandel darstellt.[3] 

Durch den Klimawandel ebenso wie durch die internationale Schulden- und Finanzkrise vergrößert und verfestigt sich eine gewaltige Gerechtigkeitslücke. Die Kluft zwischen arm und reich nimmt global weiter zu. Die wachsenden sozialen Ungleichgewichte bedrohen mittel- und langfristig den sozialen Frieden auch in Europa und in Deutschland.

Es mehren sich die Stimmen, die sagen, dass die bisherigen Lösungsansätze in Wirtschaft und Politik Stückwerk bleiben und unzureichend sind.

Auch ich teile die Auffassung, dass neue Leitbilder und Paradigmen für Wirtschaft, Politik und den Lebensstil der Einzelnen nötig sind und dass wir eine umfassende gesellschaftliche Veränderung und einen Bewusstseinswandel brauchen, um den multiplen Herausforderungen und Krisen unserer Gegenwart angemessen zu begegnen.

II. Die Vision einer „Ethik des Genug“

Den großen globalen Herausforderungen entspricht eine große Vision einer „Ethik des Genug“: Geht es doch um nicht weniger als darum, dass alle Menschen ein menschenwürdiges Leben führen können, ohne dass zukünftige Generationen ihrer Lebensrechte beraubt und die natürlichen Ressourcen unserer Erde dafür übernutzt werden.

„Wohlstand ohne Wachstum?“ so lautet die spannende wie anspruchsvolle Frage, unter der diese Ringvorlesung steht.

Es ist gut, dass bei dieser Ringvorlesung viele unterschiedliche Perspektiven zusammen kommen, um die gewaltigen Herausforderungen zu bedenken, vor denen wir heute stehen. Es ist gut, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen ebenso wie wichtige gesellschaftliche Gruppen – Gewerkschaften, Umweltverbände, Kirchen und neue soziale Bewegungen – sich gemeinsam diesen Herausforderungen stellen und nach Visionen und Wegen einer sozial-ökologischen "Transformation" von Wirtschaft und Gesellschaft suchen.

Als Kirchen und kirchliche Werke beteiligen wir uns seit geraumer Zeit an diesen Diskursen. Etwa mit unserem Wort zur Finanzkrise und den Denkschriften zur gerechten Teilhabe und zum Klimawandel. Oder auch durch die Veröffentlichung der Studie „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“, die von „Brot für die Welt“ und dem „Evangelischen Entwicklungsdienst“ gemeinsam mit dem „BUND“ beim „Wuppertal Institut“ in Auftrag gegeben wurde.

Wir tun dies – wie schon eingangs erwähnt – auch aus theologischen Beweggründen. Für uns als Kirchen ist die Frage nach dem Verhältnis des Menschen zu seinen Mitmenschen und zur Natur immer auch mit der Frage nach Gott und nach Gottes Wort verbunden. Das uns in der Bibel bezeugte Wort Gottes nimmt uns in die Pflicht, in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung einzutreten. Wir lassen uns dabei inspirieren von den großen Visionen der Hebräischen Bibel und des Neuen Testaments, die von einem Leben in Frieden, Gerechtigkeit und in Fülle für alle Menschen erzählen. Deshalb ermutigen wir als Kirchen zu einer Abkehr von alten Paradigmen, zu einem umfassenden Umdenken und zu einer neuen „Ethik des Genug“. Als Teil der Gesellschaft, die selbst Anteil hat an einer Lebens- und Wirtschaftsweise, die zu den gegenwärtigen Krisen geführt hat, sehen wir uns auch selbst als Adressat dieses Rufes zur Umkehr. Und wir wissen uns damit verbunden mit vielen Kirchen in der weltweiten Ökumene und den Partnern in der kirchlichen Entwicklungsarbeit.

III. Biblisch-theologische Impulse für eine „Ethik des Genug“

Die Bibel bezeugt Gott als den Schöpfer allen Lebens und als Herrn der Welt. Dem Menschen kommt nach dem biblischen Schöpfungsbericht eine herausgehobene Rolle gegenüber allen anderen Mitgeschöpfen zu: Er allein wird als „Ebenbild“ Gottes geschaffen (1. Mose 1,27), d.h. als Gegenüber Gottes, der zur Freiheit und zur Verantwortung befähigt und berufen ist. Der Mensch soll – so lesen wir es im zweiten Schöpfungsbericht – die Erde bebauen und bewahren (1. Mose 2,15) und dabei Gottes Wort und Weisung respektieren und achten.

Die Welt und die Menschen nicht als Zufallsprodukte einer Herren-losen Evolution, sondern als Schöpfung und Geschöpfe eines den Menschen zugewandten Gottes zu verstehen, führt zu einer Haltung der Dankbarkeit, der Demut und der Achtung allen Lebens. Ein rücksichtloses Streben nach grenzenlosem Wachstum ist mit diesem Menschen- und Weltbild nicht vereinbar.

Die Bibel bezeugt die ganz besondere Liebe und Parteinahme Gottes zu unterdrückten, benachteiligten und leidenden Menschen. Diese Parteinahme Gottes verpflichtet Christinnen und Christen dazu, in der Beurteilung von gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen auch die Perspektive der Armen einzunehmen. Und das führt zu der Absage an ein Wirtschaftssystem, das vor allem dem Profit und der Akkumulation von Reichtum für einige wenige dient.

Ganz konkret inspirieren kann uns dabei ein Blick auf die gesetzlichen alttestamentlichen Regelungen zum Sabbatjahr (2. Mose 23,10f), zum regelmäßigen Schuldenerlass (5.Mose 15) und zum Jobeljahr (3. Mose 25). Hier werden die Besitzverhältnisse in regelmäßigen Abständen neu geregelt und korrigiert. Gemeinschaft-zerstörende ökonomische Ungleichheiten und die unmäßige Akkumulation von Reichtum bei einzelnen Familien und Sippen werden so verhindert.

Jesus nimmt mit seiner ersten öffentlichen Predigt (Lukas 4,18-19) diese menschen- und gemeinschaftsfreundlichen Regelungen auf. Mit den visionären Worten des Propheten Jesaja sagt er mit seinem Kommen den Armen und den Unterdrückten Befreiung zu und ruft für sie ein Erlassjahr Gottes aus.

Während seines öffentlichen Auftretens warnt Jesus in Reden, Predigten und Gleichnissen immer wieder vor der Macht des „Mammon“, die sich nicht nur für die Armen, sondern auch für die Reichen zerstörerisch auswirkt. Denn die Herrschaft der Gier führt nicht nur dazu, dass die Menschen Gottes Schöpfung ausbeuten und ihren Mitmenschen das Notwendige zum Leben rauben, sondern sie führt auch dazu, dass die augenscheinlichen „Gewinner“ ihre göttliche Bestimmung – biblisch gesprochen ihre Seele – verlieren:

„Was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und nimmt doch Schaden an seiner Seele“ (Lukas 9,25).

Machtstreben und Gier sind nach dem biblischen Zeugnis Mächte, die nicht nur das gemeinschaftsgerechte und friedliche Zusammenleben von Menschen zerstören, sondern auch die Würde und die Bestimmung der Einzelnen – sowohl die der Täter und Täterinnen wie die der Opfer.

Gott hat uns Menschen einen großen Gestaltungsraum überantwortet und uns zugleich heilsame Grenzen gesetzt. Die Bibel inspiriert uns zu einer „Ethik des Genug“: Gott will, dass alle Menschen genug zum Leben haben.

Um unserer Seele willen dürfen wir, die wir schon wohlhabend sind, uns nicht im Streben nach immer mehr Besitz und Vermögen aufreiben. Wir können miteinander teilen, anderen genug zukommen lassen und es uns genug sein lassen.

Die Armen sollen um ihret- und um Gottes willen genug zum Leben bekommen. Sie sollen ein menschenwürdiges Leben führen können, denn sie sind Gottes geliebte Kinder und haben deshalb eine unantastbare Würde, die es zu achten gilt.

Arme und Reiche sollen das werden, was sie vor Gott schon sind und wozu sie von Gott bestimmt sind: seine Ebenbilder und geliebten Kinder.
Darauf zielt die von den christlichen Kirchen angestoßene „Ethik des Genug“.

IV. Impulse aus der Ökumene

Nicht allein in den christlichen Kirchen Deutschlands, sondern auch in der weltweiten Ökumene gibt es lebhafte und mannigfache Diskurse zu den Grenzen des Wachstums und zu einer „Ethik des Genug“.

Diese Diskurse wurden im Ökumenischen Rat der Kirchen schon geführt, bevor sich in Deutschland ein verstärktes Problembewusstsein für diese Fragen entwickelt hatte.

Im Ökumenischen Rat der Kirchen sind zurzeit über 350 protestantische, freikirchliche und orthodoxe Kirchen Mitglieder. Er wurde 1948 gegründet und beschäftigt sich sowohl mit theologischen als auch mit gesellschaftspolitischen Fragen. In ihm sind auch die deutschen evangelischen Landeskirchen und die EKD Mitglieder.

In den 60er Jahren teilten die Kirchen im ÖRK noch den damals vorherrschenden Optimismus vieler, dass es mit Wirtschaftswachstum und Technologietransfer gelingen würde, die Entwicklung in den armen Ländern voranzutreiben und dadurch die Armut in absehbarer Zeit zu überwinden.

Doch schon in den 70er Jahren mehrten sich im ÖRK die kritischen Stimmen gegenüber diesem Fortschrittsoptimismus und man stellte zunehmend den Primat der sozialen Gerechtigkeit gegenüber dem Wirtschaftswachstum in den Mittelpunkt.

Spätestens mit dem Bericht des „Club of Rome“ im Jahr 1972 hielten die ökologischen Grenzen des Wachstums Einzug auch in das kirchliche Bewusstsein. In einem Bericht zur Vollversammlung von 1975 des ÖRK in Nairobi lesen wir:

„In den letzten Jahren ist das Entwicklungskonzept durch die Debatte über die Grenzen des Wachstums ernstlich in Frage gestellt worden.“[4]

Auch wenn die planetarischen Grenzen sowie die Endlichkeit der natürlichen Ressourcen damals noch nicht so greifbar waren wie heute, wurden die Auswirkungen einer rein auf Wachstum ausgerichteten Marktwirtschaft als zunehmend gefährlich und ausbeuterisch gegenüber Menschen und Schöpfung erkannt. Dagegen wurde das neue Leitbild einer „sustainable society“, also einer „(über)lebensfähigen Gesellschaft“ entwickelt. Die Forderung der Vollversammlung des ÖRK im Jahre 1975 mit Blick auf eine überlebensfähige Gesellschaft war unmissverständlich:

„Niemand darf seinen Wohlstand vergrößern, solange nicht alle das Existenzminimum haben“.[5]

Eine auch heute noch aktuelle Forderung – wie ich denke.

Auf eben dieser Vollversammlung in Nairobi hielt der Biologe Charles Birch eine aufrüttelnde Rede, in der er appellierte:

„Die Reichen müssen einfacher leben, damit die Armen überhaupt leben können.“[6]

Einen neuen Akzent bekam die Diskussion bei der Vollversammlung des ÖRK in Canberra 1991. Vor dem Hintergrund einer erneuerten Schöpfungstheologie entwickelte die Vollversammlung Grundlinien einer „ökologischen Wirtschaftsethik“. Sie forderte eine kritische Überprüfung ökonomischer Grundsätze und betonte:

„Wir haben den Fehler gemacht, nicht zwischen Wachstum und Entwicklung zu unterscheiden. Viele (…), die sich für eine nachhaltige (sustainable) Entwicklung einsetzen, haben letztlich nichts anderes getan als Wachstum zu fördern. Wachstum um des Wachstums willen …ist die Strategie der Krebszelle. … Das kann nur zu Zerstörung und Tod führen. Sinnvolle Entwicklung hingegen gewährleistet, dass die richtigen Dinge im rechten Maß zur rechten Zeit und im richtigen Verhältnis zueinander an den rechten Ort kommen. (…) Sinnvolle Entwicklung geht auf das Ökosystem ein.“[7] 

In einem Studiendokument des ÖRK zum Thema „Der christliche Glaube und die heutige Weltwirtschaft“ von 1992 wird Wachstum für einige Regionen der Welt, z.B. im Bereich der Nahrungsmittelproduktion, zwar weiterhin als sinnvoll erachtet, es wird jedoch davor gewarnt, dies zu verallgemeinern:

„Tatsächlich kann die Produktion von Gütern ein Segen sein… Aber immer mehr Güter zu fordern und zu besitzen, bedeutet nicht, dass wir das Leben und volle Genüge erreichen, weder in der biblischen Bedeutung, noch im säkularen Sinne des Wortes.(…) Viele Menschen scheinen das Gefühl dafür verloren zu haben, was genug ist. (…) Es gibt sowohl materielle als auch spirituelle Grenzen des Wirtschaftswachstums.“[8]

Schon hier finden sich also Anklänge an die Diskussionen, die wir heute in vielen Bereichen über das so genannte „nachhaltige“, „qualitative“ oder „selektive“ Wachstum führen.

In den vergangenen sechs Jahren von 2006-2012 wurde im ÖRK schließlich im Rahmen eines weltweiten Konsultationsprozesses eine spannende Debatte zum Problem der individuellen und strukturellen Gier geführt.

Eine Arbeitsgruppe dort untersuchte die Frage, ob man nicht analog zur Armutsgrenze auch eine Grenze zur Gier (engl: „greed line“) definieren müsse. Hierbei ging es nicht nur um wirtschaftliche Indikatoren für Armut und Wohlstand, sondern auch um ethische und theologische Fragen.

„Wie beurteilt die Bibel Reichtum?“ war z.B. eine dieser spannenden Fragen. Menschliches Leben – so die Arbeitsgruppe in ihrem Bericht – wird in der Bibel als zutiefst abhängig vom Segen Gottes gesehen. Reichtum ist ein Ausdruck göttlichen Segens, aber er ist bestimmt für das Wohlergehen der ganzen Gemeinschaft und muss daher geteilt werden. Die Grenze zwischen legitimem und illegitimem Wohlstand sei, so der Bericht, schon im Dekalog klar zu erkennen: Nach dem 7., dem 9. und dem 10. Gebot verletzt ein Streben nach Wohlstand diese Grenze, wenn es die Nächsten dessen beraubt, was sie zum Leben brauchen.

Die Bibel kenne aber noch eine tiefere spirituelle Dimension der Gier. Die Gier des Menschen verletze nicht nur die gerechte und soziale Ordnung der Gemeinschaft, sie verletze auch die eigene Seele. In der Gier zeige sich die Neigung des Menschen, sich ein erfülltes Leben durch materiellen Besitz zu verschaffen. Aber ein in Gottes Augen gelingendes Leben lasse sich weder kaufen, noch durch materielle Besitztümer absichern. Die Fülle des Lebens, von der die Bibel erzählt, sei wesentlich bestimmt von gelingenden Beziehungen zu anderen Menschen, zur Schöpfung und zu Gott.[9]

Spannend für unseren Diskurs sind auch die Ergebnisse einer ganz aktuellen Erklärung des ÖRK zu Mission und Evangelisation vom September des vergangenen Jahres, die angesichts der dramatischen globalen Krisen – der Ernährungskrise, der Klimakrise und der Finanzkrise – eine neue „transformative und missionarische Spiritualität“ fordert. Mit ihrer Hilfe sollen Christinnen und Christen bestehende Paradigmen in Frage stellen und sich an den großen nötigen Transformationen beteiligen. Es heißt dort:

„Die missionarische Spiritualität treibt uns an, Gottes Ökonomie des Lebens und nicht dem Mammon zu dienen, unser Leben mit anderen am Tisch Gottes zu teilen, statt unsere persönliche Gier zu befriedigen, uns für den Wandel zu einer besseren Welt einzusetzen und das Eigeninteresse der Mächtigen, die den Status quo aufrecht erhalten wollen, zu hinterfragen.“[10]

Sie sehen also, wie sehr sich die Kirchen im ÖRK schon über Jahrzehnte mit den Fragen befassen, die wir nun im Rahmen des "Transformationsprozesses" und dieser Ringvorlesung behandeln.

Man kann mit Fug und Recht sagen, dass Begriffe wie Sustainability, Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit in Bezugnahme auf gesellschaftliche Entwicklungsprozesse vom Weltrat der Kirchen lange vor dem „Brundlandt-Report“ und der „Rio-Agenda“ auf die Tagesordnung gesetzt worden sind. Die Kirchen in der weltweiten Ökumene haben vieles schon vorgedacht und antizipiert, worüber heute in politischen und gesellschaftlichen Debatten gestritten wird.

Und lassen Sie mich an dieser Stelle hinzufügen, dass wir uns als EKD in diesen Fragen auch mit der deutschen Bischofskonferenz unserer römisch-katholischen Schwesterkirche eng abstimmen und eine große inhaltliche Nähe haben. Erst vor kurzem haben wir uns in einer gemeinsamen Erklärung zur „Rio plus 20 Konferenz“ zu den Fragen einer zukunftsfähigen Entwicklung deutlich positioniert. Wir haben dort gesagt:

„Es ist vor allem eine politische Aufgabe, in der Abstimmung der oft konkurrierenden Zielvorstellungen dafür Sorge zu tragen, dass die Grundbedürfnisse aller Menschen dieser und der kommenden Generationen erfüllt werden können.(…) Umweltschutz auf der einen und Armutsbekämpfung sowie soziale Gerechtigkeit auf der anderen Seite müssen die Leitplanken für eine nachhaltige Wirtschaft bilden.“[11] 

Dabei sehen wir nicht nur die Politik sondern auch die einzelnen Bürgerinnen und Bürger in der Pflicht. Wir rufen auf zur Abkehr von alten Lebensmustern und werben für die Umkehr zu einer „Ethik des Genug“ und zu einer „Tugend des Maßhaltens“. Wir würdigen ausdrücklich die vielen Initiativen für einen nachhaltigen Lebensstil in unseren Gemeinden, die uns helfen, als Kirchen selbst glaubwürdiger zu werden in unserem Zeugnis.

In ökumenischer Gemeinschaft erinnern wir daran, dass der christliche Glaube Menschen hilft, „gut leben“ von „viel haben“ zu unterscheiden und geben unserer Überzeugung öffentlich Ausdruck:

„Ohne einen nachhaltigen Lebensstil werden wir nicht zu der nötigen Transformation zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft beitragen können“. [12]

V. Impulse aus der kirchlichen Entwicklungsarbeit

Das Entwicklungswerk der EKD „Brot für die Welt - Evangelischer Entwicklungsdienst“ unterstützt Partnerkirchen und Partnerorganisationen in vielen Ländern finanziell in der Umsetzung ihrer entwicklungs- und klimapolitischen Ziele und Interessen. Darüber hinaus betreibt unser Entwicklungswerk gemeinsam mit den Partnern Lobby- und Advocacy-Arbeit sowohl in Fragen der klassischen Armutsbekämpfung wie auch in Fragen der globalen Klimagerechtigkeit – nicht zuletzt motiviert durch die Erkenntnis, wie stark beides zusammenhängt.

Derzeit fördert „Brot für die Welt“ in 24 Ländern 42 Projekte mit Schwerpunkt Klimaschutz und Klimaanpassung. Das Fördervolumen dieser Projekte beläuft sich auf acht Mio. Euro.
„Brot für die Welt“ hat seit 2010 das Portfolio klimarelevanter Projekte gezielt um Maßnahmen erweitert, bei denen die Frage im Mittelpunkt steht, wie Armutsüberwindung und Entwicklung mit Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Konkret geht es hier beispielsweise um Projekte zur naturnahen Waldbewirtschaftung, zur Nutzung von Biogas, Solarenergie oder effizienten Öfen. Es geht um Unterstützung der medialen Themenbearbeitung, um die Entwicklung von Standards für Solarprojekte oder um die Erstellung von Studien für eine kohlenstoffarme Landwirtschaft und Entwicklung.

So wird in einer gegenwärtig laufenden Studie untersucht, wie Armut und Hunger in Indien überwunden und zugleich die dynamische wirtschaftliche Entwicklung des Landes auf einen Weg kohlenstoffarmer Entwicklung umgelenkt werden kann, damit das Milliardenvolk bis 2050 nicht mehr CO2 emittiert, als ihm bei einer weltweit fairen Verteilung der Emissionsrechte im Rahmen des „2-Grad-Zieles“ zustände. Die indische Zivilgesellschaft ist über Konsultationen eingebunden.

Der „Evangelische Entwicklungsdienst“ (EED), der erst vor kurzem mit „Brot für die Welt“ fusioniert hat, hatte seit langem einen etablierten Arbeitsschwerpunkt im Bereich nachhaltiger Energiepolitik mit besonderem Schwerpunkt auf Afrika. Darüber hinaus bringt der EED viel Erfahrung mit der Unterstützung von Partnerorganisationen bei der Entwicklung von Klimaschutzprojekten ein, die Treibhausgas-Emissionen nachweislich reduzieren. Ziele sind dabei neben der Emissionsminderung die Verbesserung des Lebensstandards benachteiligter Menschen beispielsweise durch Zugang zu dezentralen Energieversorgungslösungen und durch eine effizientere Nutzung nachwachsender Rohstoffe.

„Brot für die Welt-Evangelischer Entwicklungsdienst“ ist gemeinsam mit der EKD, der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft e.V. (FEST), dem Nordelbischen Missionszentrum sowie Misereor Träger der kürzlich gegründeten „Klima-Kollekte“. Sie eröffnet kirchlichen und nicht-kirchlichen Institutionen, Unternehmen und Einzelorganisationen die Möglichkeit zur freiwilligen Kompensation von CO2-Emissionen durch Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern. Diese sind nach „CDM Gold Standard“[13]  zertifiziert und kommen besonders benachteiligten Bevölkerungsgruppen zugute. Seit einigen Jahren kompensieren wir so z.B. sämtliche Emissionen der jährlichen EKD Synode.

Unsere Partnern in der kirchlichen Entwicklungsarbeit geben uns für die Konkretisierung unsere Vision einer „Ethik des Genug“ zwei wichtige Impulse:

  • Das Wirtschaftswachstum, das in einigen asiatischen und afrikanischen Ländern bei 6 % und mehr liegt, kommt beklagenswerten Weise nicht bei den Armen an, sondern vergrößert die Schere zwischen den Armen und Reichen sogar noch.
  •  Die negativen Auswirkungen des Klimawandels treffen die Länder und vor allem auch die Bevölkerungsgruppen am meisten, die am wenigsten dazu beitragen.

Viele unserer Partner fordern daher, wenn man sich überhaupt für Wachstum ausspricht, dann für eines, das den Armen dient. Es geht also um ein „Pro poor growth“. Und das bedeutet im Blick auf die Regierungen vor Ort der Aufruf zu einer größeren politischen Anstrengung für Verteilungsgerechtigkeit.

Im Blick auf uns Industriestaaten bedeutet das: Wir müssen nach gerechteren Handelsbedingungen und dem Abbau von Subventionen fragen. Und wir müssen unser eigenes Entwicklungs- und Wirtschaftsmodell hinterfragen, das vielen in den Entwicklungsländern nicht mehr als vorbildlich erscheint. So schreibt die Direktorin des indischen Netzwerkes für Ethik im Klimawandel (INECC), Nafisa D’Souza:

„Die Klimakrise ist ja überhaupt erst durch einen ungleichen Prozess der Industrialisierung entstanden. Dieses Entwicklungsmodell hat die Welt nicht nur ökologisch in Gefahr gebracht, sondern auch die globale Ungerechtigkeit verschlimmert. Die Herausforderung für Indien besteht darin, ein neues Entwicklungsparadigma zu erfinden.“[14]

Dieser Herausforderung haben sich auch unser Land und unsere Kirche zu stellen.

VI. Konsequenzen für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft

Die „Ethik des Genug“ verlangt nach Konsequenzen für unsere Wirtschaft, Politik und Gesellschaft – das wurde in meinen vorhergehenden Ausführungen (hoffentlich!) schon mehrfach deutlich. Ich will zum Abschluss dieser Vorlesung einige mir besonders am Herzen liegende Konsequenzen noch einmal thesenartig zusammenfassen.

VI.1. Wir müssen andere und neue Maßstäbe für die Bewertung von wirtschaftlichem Erfolg entwickeln.

Hierzu stellt die Klimadenkschrift der EKD „Umkehr zum Leben“ grundsätzlich fest:

„Das Wachstum, das in der Form der Wachstumsrate des realen, also preisbereinigten Bruttoinlandsproduktes (BIP) zum vorherrschenden Ziel der Politik und der Wirtschaft geworden ist, ist als Leitbild einer nachhaltigen zukunftsfähigen Gesellschaft nicht geeignet… Das BIP ist kein Maß für Wohlfahrt und kein Maß für Lebensqualität“.[15] 

Es gibt inzwischen zur Entwicklung alternativer Indikatoren für die Bewertung von Wirtschaft und Wohlstand eine Reihe sehr bedenkenswerter alternativer und differenzierter Ansätze, wie z.B. den „Nationalen Wohlfahrtsindex“, der u.a. von Professor Hans Diefenbacher, dem Umweltbeauftragten des Rates der EKD entwickelt wurde. Ich gehe darauf hier nicht näher ein, weil er selbst in dieser Vorlesungsreihe dazu sprechen wird.

VI.2. Unser Wirtschaften und unser politisches Handeln müssen auch das Wohl der Armen und auch das Wohl der nachfolgenden Generationen im Blick haben.

Es geht um eine Politik und um eine Wirtschaft im Dienst des Lebens und besonders im Dienst der Menschen, die nicht genug zum Leben haben.

In dem „Gemeinsamen Wort zu wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland“, das die römisch- katholische Kirche mit der Evangelischen Kirche in Deutschlands im Jahr 1997 veröffentlicht hat, heißt es dazu:

„In der Perspektive einer christlichen Ethik muss darum alles Handeln und Entscheiden in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft an der Frage gemessen werden, inwiefern es die Armen betrifft, ihnen nützt und sie zum eigenverantwortlichen Handeln befähigt“.[16] 

Heute, 15 Jahre später, müsste man wohl ergänzen, es geht um eine Politik und eine Wirtschaft, die auch die Bedürfnisse kommender Generationen und die Bewahrung der Schöpfung achten.

VI.3. Die Ökonomien unserer Industrieländer werden um eine drastische Emissionsminderung nicht herum kommen.

Um gefährlichen Klimawandel jenseits der 2-Grad-Grenze zu verhindern, müssen die Industrieländer ihren CO2-Ausstoß von 1990 bis 2020 um 40 Prozent senken. So forderte es auch die EKD Synode von 2009 in Ulm. Die EKD und viele evangelische Landeskirchen haben sich inzwischen selbst verpflichtet, Strategien zu entwickeln, mit denen sie ihre eigenen Emissionen entsprechend senken.

VI.4. Wir müssen neue Konzepte für eine sozial gerechte und nachhaltige Wirtschafts-, Verkehrs-, Landwirtschafts- und Entwicklungspolitik parteiübergreifend und im gesellschaftlichen Konsens entwickeln.

Wir brauchen zum Beispiel gerechtere globale Handelsbedingungen, Steuerentlastung oder staatliche Förderungen von umweltverträglichen Technologien und eine Sanktionierung von umweltschädlichen Verhaltensweisen. Und wir müssen in allen Bereichen auch über eine Absenkung des absoluten Ressourcenverbrauchs nachdenken. Die „Ethik des Genug“ fordert in unseren reichen Industrieländern ein „Mehr an Weniger“.

VI.5. Unser persönlicher Lebensstil braucht die Maxime „Gut leben statt viel haben“.

“Gut leben statt viel haben“ so lautete einmal der Slogan der ersten Studie „Zukunftsfähiges Deutschland“ zum Thema nachhaltiger Lebensstil.[17] Es geht um Gewinn an Lebensqualität trotz oder gerade im Verzicht auf materielle Güter. In den Kirchen gehört diese besondere Wahrnehmung von Verzicht zu ihrer spirituellen Tradition. Erstaunlich ist, dass die spirituellen Angebote der Kirchen zur Einkehr, zum Fasten und zum Meditieren von immer mehr Menschen genutzt werden – besonders auch aus dem Bereich der Wirtschaft. In der Suche nach einem nachhaltigen Lebensstil ist inzwischen bei einer großen Zahl von Menschen eine Werte-Verschiebung erkennbar. „Wohlstand“ wir zunehmend nicht allein als materieller Wohlstand, sondern auch als Zeit-Wohlstand oder als Reichtum von Beziehungen wahrgenommen.

Die „Ethik des Genug“ für uns Wohlhabende ist also nicht vorrangig als Verzichtsethik zu sehen. Sie bedeutet vielmehr im Kern einen Gewinn an Lebensqualität, die darin besteht, sich von Verschwendung und materieller Orientierung zu befreien.

Schlussbemerkung:

Die „Ethik des Genug“ ist eine befreiende Vision für die Armen und die Reichen. Es geht darum, dass alle – auch die Armen – genug zum Leben haben. Und es geht darum, dass Reiche es genug sein lassen können.

Lassen Sie mich schließen mit einem Zitat aus der Klimadenkschrift des Rates der EKD mit dem Titel „Umkehr zum Leben“:

„Letztlich geht es um eine neue politische und wirtschaftliche Prioritätensetzung in Zivilgesellschaft und Politik, d.h. eine Verständigung darüber, in welchem Verhältnis z.B. kurzfristige Gewinninteressen von bestimmten Wirtschaftsakteuren und die langfristigen Überlebensinteressen von Gemeinschaften in der Einen Welt stehen. Es geht letztlich um die Frage, wie wir leben wollen und wie alle Menschen in Einklang mit dem, was sie selbst schätzen, leben können. Das ist eine gewaltige Aufgabe, die gleichermaßen große Weichenstellungen und kleine Schritte jedes Einzelnen verlangen“.[18]

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


Fußnoten:

  1. Nikolai Alexandrowitsch Berdjajew, russischer Philosoph (1874-1948), zitiert nach: www.evangeliums.net/ zitate/nikolai_alexandrowitsch_berdjajew.htm
  2. Vgl. Bericht der "Food and Agriculture Organization of the United Nations" (FAO): The State of Food Insecurity in the World 2012 (SOFI), vorgelegt im Oktober 2012.
  3. Vgl. United Nations Emission Program (UNEP) (Hg): The Emissions Gap Report 2012, Nairobi 2012 und The World Bank (Hg): Turn down the heat. Why a 4°C warmer world must be avoided. A report for the World Bank by the Potsdam Institute for Climate Impact Research and Climate Analytics, Washington 2012. Beide warnen davor, das 2 Grad Ziel zu verfehlen und prognostizieren einen Zuwachs um 4 Grad.
  4. Zitiert nach: Konrad Raiser: Ökumenische Impulse zur Diskussion über Wachstum, in: Brot für die Welt, Evangelischer Entwicklungsdienst e.V. (Hg): Darf's ein bisschen mehr sein? Von der Wachstumsgesellschaft und der Frage nach ihrer Überwindung, Stuttgart/Bonn 2011, S.30.
  5.  Ebd.
  6. Charles Birch: Schöpfung, Technik und Überleben der Menschheit: … und füllet die Erde, in: Hanfried Krüger (Hg): Jesus Christus befreit und eint. Vorträge von der Fünften Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Nairobi (23. November bis 10. Dezember 1975), Beiheft zu Ökumenischen Rundschau Nr. 30, Frankfurt/M. 1976, S. 95-111, hier: S. 100.
  7. Zitiert nach: Konrad Raiser: Ökumenische Impulse zur Diskussion über Wachstum, in: Brot für die Welt, Evangelischer Entwicklungsdienst e.V. (Hg): Darf's ein bisschen mehr sein? Von der Wachstumsgesellschaft und der Frage nach ihrer Überwindung, Stuttgart/Bonn 2011, S.30.
  8. Ebd., S. 31.
  9. Vgl. Konrad Raiser: Individuelle und strukturelle "Gier" als ethisch-theologisches Problem, in: Kirchlicher Herausgeberkreis Jahrbuch Gerechtigkeit (2012): Menschen - Klima - Zukunft? Wege zu einer gerechten Welt, Jahrbuch Gerechtigkeit V, Glashütten 2012, S. 170ff.
  10. Gemeinsam für das Leben: Mission und Evangelisation in sich wandelnden Kontexten. Eine neue Erklärung des ÖRK zu Mission und Evangelisation, Genf 2012, S. 7 (s. www.oikoumene.org/fileadmin/files/wcc-main/2012pdfs/TogetherTowardsLifeGEN07de_revised4-10-2012.pdf)
  11. „Die von Gott geschenkte Erde für alle Geschöpfe bewahren“ - Erklärung der evangelischen und der katholischen Kirche zum UN-Gipfel „Rio plus 20“ vom 12. Juni 2012 (s. www.ekd.de/gesellschaft/pm117_ 2012_rioplus20.html)
  12. Ebd.
  13. Der CDM Mechanismus mit Gold Standard Gütesiegel ist der strengste existierende Standard für Klimaschutzprojekte (s. www.cdmgoldstandard.org und www.klima-kollekte.de).
  14. Nafasi Goga D'Souza: Indien: Wirtschaftswachstum um jeden Preis oder Aufbau einer post-fossilen Gesellschaft?, in: Brot für die Welt, Evangelischer Entwicklungsdienst e.V. (Hg): Darf's ein bisschen mehr sein? Von der Wachstumsgesellschaft und der Frage nach ihrer Überwindung, Stuttgart/Bonn 2011, S.15.
  15. Umkehr zum Leben. Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels. Eine Denkschrift des Rates der EKD, Gütersloh 2009, S. 115-116.
  16. Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit. Wort des Rates der EKD und der Deutschen Bischofskonferenz zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland. Hannover/Bonn, 1997, S. 44.
  17. Vgl. BUND, Misereor (Hg): Zukunftsfähiges Deutschland – ein Beitrag zu einer global nachhaltigen Entwicklung. Studie des Wuppertaler Instituts für Klima Umwelt Energie GmbH, Basel/Boston/Berlin 1996.
  18. Umkehr zum Leben. Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels. Eine Denkschrift des Rates der EKD, Gütersloh 2009, S. 144-145.