Auftakt zur Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung

Die erste Station der Europäischen “Wallfahrt” in Rom

Vom 24. bis 27. Januar treffen sich in Rom 150 Delegierte aus Kirchen, Bischofskonferenzen, ökumenischen Organisationen, Gemeinschaften und kirchlichen Bewegungen Europas zum Auftakt der Dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung (EÖV3). Der Prozess der EÖV3 wird organisiert vom Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) sowie der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und steht unter dem Titel "Das Licht Christi scheint auf alle. Hoffnung auf Erneuerung und Einheit in Europa".

„Mir liegt dieser Prozess sehr am Herzen, weil er an die guten Erfahrungen des konziliaren Prozesses der 80er Jahre anknüpft. Damals konnten die Kirchen viel zum Umbruch in Europa beitragen“, so die Landesbischöfin von Hannover, Margot Käßmann, Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Sie wird als Mitglied des Zentralausschusses der KEK mit vier weiteren Delegierten aus Deutschland an dem Treffen teilnehmen. „Gerade in ökumenisch angespannten Zeiten, kann die Dritte Europäische Ökumenische Versammlung in ihren unterschiedlichen Phasen zeigen, wie eng Christinnen und Christen aus allen Kirchen und Nationen Europas miteinander verbunden sind. Und ich bin überzeugt, der Prozess wird die gemeinsame Stimme der europäischen Kirchen in den Herausforderungen unserer Zeit hörbar machen.“

Die hannoversche Landesbischöfin wird neben dem Präsidenten des päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Walter Kardinal Kasper, in die Diskussion um die ökumenische Situation in Europa mit einem Beitrag einführen. Während des gesamten Prozesses werden aktuelle Fragen behandelt, vor denen die Kirchen in Europa stehen. Diese sind in der 2001 von der KEK und dem CCEE unterzeichneten Charta Oecumenica umrissen: von der sichtbaren Einheit der Kirche, dem Beitrag der Christen zum Aufbau Europas, der Versöhnung zwischen Völkern und Kulturen, der Bewahrung der Schöpfung bis zum Dialog mit anderen Religionen und Weltanschauungen.

Das ökumenische Treffen in Rom beginnt am 24. Januar mit den Beiträgen von Bischof Amédée Grab, Präsident des CCEE, Pastor Jean-Arnold de Clermont, Präsident der KEK, Kardinal Camillo Ruini, Präsident der italienischen Bischofskonferenz, Professor Gianni Long, Präsident der Vereinigung evangelischer Kirchen in Italien sowie eines Vertreters der Orthodoxen Kirche. Die Begegnung sieht zudem zahlreiche Gebete in den verschiedenen christlichen Traditionen, Begegnungen mit den römischen Gemeinden der verschiedenen Konfessionen sowie zwei Wallfahrten vor.

Thema dieser ersten Begegnung wird sein: ´In dem gekreuzigten und auferstandenen Christus wieder neues Licht erkennen für den Weg der Versöhnung zwischen den Christen in Europa`. In diesen Kontext gehört auch die Teilnahme an der Vesper in San Paolo Fuori le Mura, die von Papst Benedikt XVI., anlässlich des Abschlusses der Gebetswoche für die Einheit der Christen  am 25. Januar zelebriert wird, sowie eine Begegnung mit dem Papst.

Die EÖV3 setzt die Tradition der beiden bisherigen Europäischen Ökumenischen Versammlungen fort. Die erste fand 1989 in Basel und die zweite 1997 in Graz statt. Die EÖV3 ist als symbolischer Pilgerweg geplant, der in vier Stationen eine Begegnung mit den verschiedenen christlichen Traditionen und die Wiederentdeckung der christlichen Wurzeln Europas ermöglicht.

Hannover, 19. Januar 2006

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Hinweis:

1. Die erste und die dritte Etappe des Pilgerwegs finden in Rom (24.-27 Januar 2006) und in Lutherstadt Wittenberg (15.-18. Februar 2007) statt. Jeweils 150 Delegierte aus Kirchen, Bischofskonferenzen, ökumenischen Organisationen, Gemeinschaften und kirchlichen Bewegungen kommen zusammen.

2. Die zweite Etappe bilden Begegnungen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene, die in der zweiten Jahreshälfte 2006 und zu Beginn 2007 in ganz Europa durchgeführt werden.

Alle Ebenen der Kirchen und des ökumenischen Lebens, auch ökumenische Gruppen, sind eingeladen, sich an dieser Station des Prozesses, die mit der Abschlussveranstaltung in Rom beginnt, zu beteiligen. Von hier sollen Impulse ausgehen für den weiteren Versammlungsprozess.

3. Die abschließende Versammlung auf europäischer Ebene, an der etwa 2500 Delegierte teilnehmen, wird in Sibiu/Hermannstadt in Rumänien stattfinden (4.-8. September 2007). Zeitgleich werden Begegnungen in vielen europäischen Städten veranstaltet.

Über die Begegnung wird auf der Website der dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung (www.eea3.org) informiert. Dort soll auch direkt während dem ersten Treffen aus Rom berichtet werden.