Ratsvorsitzender bei der EU: Mahnung zur Nachhaltigkeit

Wolfgang Huber dankte in Brüssel der Politik für „große politische Tatkraft“

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, hat in Brüssel dazu aufgerufen, die Verantwortung für zukünftige Generationen bei der Bekämpfung der Wirtschafts-und Finanzkrise stärker in den Blick zu nehmen.

Huber betonte, dass die aktuellen Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise sich besonders am Maßstab der Nachhaltigkeit orientieren müssten. Dabei habe er besonders die großen Schuldenlasten im Blick, die zurzeit bei den Versuchen zur Eindämmung der Krise angehäuft würden. Der Versuch, die soziale Marktwirtschaft neu zu justieren, müsse diesen bisher vernachlässigten Aspekt besonders im Blick haben, so Huber weiter.

Der Ratsvorsitzende äußerte sich auf dem „Religious Leaders‘ Meeting“, zu der auf Einladung des Präsidenten der EU-Kommission, Manuel Barroso, und des Präsidenten des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, Führungspersönlichkeiten aus christlichen, jüdischen und islamischen Religionsgemeinschaften in Brüssel zusammengekommen waren. Neben Huber nahm aus Deutschland auch der Münchner Erzbischof Reinhard Marx teil.

Huber dankte Barroso und Pöttering für die Bemühungen der EU zur Überwindung der Krise. Diese seien ein Beispiel für „große politische Tatkraft“. Der Bischof betonte, dass Europa eine Wirtschafts- und auch eine Wertegemeinschaft sei. Die unantastbare Würde gelte für alle Dimensionen menschlichen Lebens, auch im Wirtschaftsleben.

Hannover, 11. Mai 2009

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick