Vertrag zwischen der EKD und der Kirche von Schweden unterzeichnet

Kock begrüßt Abendmahlsgemeinschaft

Im Rahmen eines Abendmahlsgottesdienstes im Dom von Uppsala unterzeichneten am Donnerstag, den 12. Juni, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, und der schwedische Erzbischof Hammar, einen Vertrag zwischen der EKD und der evangelisch-lutherischen Kirche von Schweden. Der Vertrag regelt unter anderem die Zusammenarbeit in der seelsorgerlichen Betreuung schwedischer Bürger in Deutschland und deutschsprachiger Protestanten in Schweden sowie den Austausch von Mitarbeitenden und Konsultationen auf Kirchenleitungsebene.

Der Vertrag räume auch "alle theologischen Hindernisse, die bisher einer Abendmahlsgemeinschaft zwischen unseren Kirchen im Weg standen," aus, erläuterte der Ratsvorsitzende in Uppsala. Durch den Vertrag wird offiziell die Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft zwischen der Kirche von Schweden und allen 24 Gliedkirchen der EKD hergestellt, das heißt, die Kirchen erkennen das in der jeweils anderen Kirche gespendete Abendmahl und die Ordination der Pfarrerinnen und Pfarrer als gültig an. Dass das gemeinsame Abendmahl im Dom zu Uppsala möglich sei, "dafür haben wir Grund zur Dankbarkeit und Freude", sagte Manfred Kock am Vorabend der Vertragsunterzeichnung.

Die beiden Kirchen blickten auf eine jahrhundertealte Verbundenheit zurück, so der Ratsvorsitzende. Bereits im Jahr 1571 sei in Stockholm die erste deutschsprachige evangelische Gemeinde im Ausland entstanden. Die schwedische Gemeinde in Berlin wird am kommenden Sonntag in Anwesenheit des schwedischen Königspaares und des Bundespräsidenten Johannes Rau ihr hundertjähriges Bestehen feiern.

Der Vertrag erinnere aber nicht nur an die gemeinsamen historischen Wurzeln, sagte der EKD-Auslandsbischof Rolf Koppe in Uppsala, "er mahnt uns zugleich an unsere gemeinsame Verantwortung für die Zukunft Europas." Koppe wies in seiner Ansprache am 12. Juni auf einen besonderen Satz hin, der von der "üblichen Juristensprache der Verträge" abweiche: "Die Kirche von Schweden und die Evangelische Kirche in Deutschland verpflichten sich, für einander zu beten!" Dieser Satz verrate die wahre Natur der Beziehungen zwischen den beiden Kirchen, so Koppe.

Der Ratsvorsitzende Kock zeigte sich zuversichtlich, dass der Vertrag "ein starker Impuls sein wird, unsere Gemeinschaft aufzufrischen und mit neuem Leben zu füllen." Als Symbol für die "feste und solide Grundlage" der Zusammenarbeit überreichte der Ratsvorsitzende den schwedischen Gastgebern eine Faksimileausgabe der Bibel-Übersetzung von Martin Luther aus dem Jahr 1534.

Die Kirche von Schweden zählt rund 7 Millionen Mitglieder. In Deutschland unterhält sie Gemeinden in Berlin, Hamburg, Frankfurt und München. In Schweden gibt es drei deutschsprachige Gemeinden in Stockholm, Göteborg und Malmö.

Hannover, den 12. Juni 2003
Pressestelle der EKD 
Silke Fauzi

Sie finden im Internet weitere Informantionen zu den deutschsprachigen Gemeinden in Stockholm(http://home.swipnet.se/dtgem-sthlm), in Göteborg (http://www.svenskakyrkan.se/pastorat/tyska und in Malmö (http://www.deutsche-gemeinde.de )