Mission und Dialog gehören zusammen

Auslandsbischof zu 50 Jahre Missionsakademie

Mission und Dialog seien für die christliche Theologie aus inneren theologischen Gründen aufeinander bezogen, erklärte der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Martin Schindehütte, anlässlich der Feier zum 50jährigen Bestehen der Missionsakademie in Hamburg am Mittwoch, 20. Juni. Dazu brauche die Kirche den Ausbau von Strukturen und Kompetenzen, „die einen lebensdienlichen Dialog ermöglichen.“ Der Auslandsbischof der EKD sieht darin eine wichtige Aufgabe der Missionsakademie in Hamburg, die gemeinsam vom Evangelischen Missionswerk in Deutschland (EMW) und der Universität Hamburg getragen wird.

Es brauche sowohl den wissenschaftlichen als auch den kirchlichen Aspekt der von der Missionsakademie geleisteten Arbeit, machte Martin Schindehütte in seinem Festvortrag deutlich. Ohne die wissenschaftliche Durchdringung und Deutung von Vergangenheit und Gegenwart sei die Zukunft nicht zu meistern. Zudem sei die Kirche in der Phase „tiefgreifenden Umbruchs in den gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen“ kirchlicher Arbeit darauf angewiesen, dass gemeinsam um Antworten auf gesellschaftliche Fragen gerungen werde. Auch Staat und Gesellschaft würden notwendig religiöse und kulturelle Quellen brauchen, aus denen sie schöpfen können: „Der kalte Hauch der Zweckrationalität, die immanenten Logiken von Nutzen und Gebrauch, die verführerische Faszination des Genusses ‚hier und jetzt’ begründen keine Gemeinschaft, die füreinander und über sich hinaus Verantwortung übernimmt.“ Dieser Dialog müsse, so der Auslandsbischof, durch sorgfältige soziale, kulturelle, sozialpsychologische, religionswissenschaftliche, philosophische und theologische Reflexion begleitet werden. Dazu brauche es Institutionen wie die Missionsakademie in Hamburg.

Hannover, 20. Juni 2007
Pressestelle der EKD
Christof Vetter