Neuer Vertrag zwischen EKD und finnischer Kirche unterzeichnet

Kock würdigt Zusammenarbeit mit finnischen Christen

Mit dem am Samstag, 19. Oktober, in Hannover unterzeichneten Vertrag zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands sei "ein neues Niveau bilateraler ökumenischer Beziehungen erreicht", urteilte der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock nach der Unterzeichnung.

„Ich bin überzeugt, dass dieses runderneuerte, umfassend reformierte ‚Finnische Modell’ nicht nur den wechselseitigen ökumenischen Kontakten zwischen den finnischen Gemeinden und den jeweiligen Gliedkirchen neue Impulse verleihen wird, sondern dass es eine beispielhafte Antwort darstellt auf die ökumenischen Herausforderungen der EKD durch die evangelischen Gemeinden anderer Sprache und Herkunft in unserem Land“, so Kock am Samstag weiter.

Der Vertrag, der von finnischer Seite durch Erzbischof Jukka Paarma unterzeichnet wurde, bestätigt die bisherige praktische Zusammenarbeit, geht aber darüber hinaus mit einer theologischen Vereinbarung über Kirchengemeinschaft zwischen der lutherischen Kirche Finnlands und den lutherischen, unierten und reformierten Mitgliedskirchen der EKD. Die Vereinbarung regelt, dass auch die nichtlutherischen Landeskirchen Abendmahlsgemeinschaft mit den finnischen Kirchen haben, das heißt, die Finnen, die in Deutschland leben, können in allen evangelischen Kirchen in Deutschland am Abendmahl teilnehmen. Evangelische Pfarrer aus Deutschland sind in Finnland voll anerkannt.

Dies bekräftige die erfolgreiche Zusammenarbeit, die nicht nur historisch gewachsen, sondern "auch das Ergebnis gemeinsamer theologischer Reflexion und spiritueller Praxis" sei, erläuterte der Ratsvorsitzende bei dem Festakt. Gelingendes Miteinander brauche Visionen, Geduld und permanente Lernbereitschaft auf allen Seiten. "Dazu können und wollen die Kirchen ihren Beitrag leisten und ihre Erfahrung einbringen. Hier verfügen sie über Kompetenzen, von denen die Gesellschaft als ganze profitiert."

Hannover, den 19. Oktober 2002
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi

 

Rede im Wortlaut