EKD-Sudanbeauftragter: Festhalten an der Solidarität

Noltensmeier besorgt über instabile Verhältnisse im Sudan

Der Sudanbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Gerrit Noltensmeier, hat sich besorgt darüber geäußert, dass die christlichen Kirchen im Sudan aufgrund der schwierigen Verhältnisse im Land zurzeit die notwendige Zusammenarbeit vernachlässigen.

Indiz dafür, so Noltensmeier gestern in Khartoum, sei die außerordentlich kurzfristige Absage der Generalversammlung des Sudanesischen Kirchenrates (SCC), zu der er als Mitglied des Sudan Ecumenical Forum (SEF) in den Sudan gereist war. In diesem Forum sind christliche Kirchen des Sudans sowie einige ihrer Partnerkirchen und -organisationen zusammengeschlossen, um die ökumenische Zusammenarbeit im Sudan verlässlich zu ermöglichen. Die Generalversammlung soll nun im August stattfinden.

Die Lage in der Provinz Darfur, so Noltensmeier weiter, sei „außerordentlich bedrückend“. Durch die Verschiebung der Wahlen grassiere das Misstrauen und verhindere „Kompromisse, die vertrauensbildend gemeinsames Bemühen um eine gemeinsame Zukunft verdeutlichen könnten.“ Vor diesem Hintergrund appellierte der Sudanbeauftragte an die Kirchen in Deutschland, den Menschen und Kirchen im Sudan weiterhin „in Fürbitte und Hilfsbereitschaft verbunden zu bleiben.“

Der Beauftragte zeigte sich angetan von der bisherigen Arbeit, die deutsche Hilfsorganisationen unter schwierigen Verhältnissen im Sudan leisten. Aber es brauche, so Noltensmeier, „die Kraft des Heiligen Geistes und den in seinem Geist tapferen Einsatz vieler Menschen, auf dass nicht weiter und wieder Heere und gewaltsame Kraft die Wirklichkeit im Sudan bestimmen und nicht nur junge Menschen um ihre Lebensmöglichkeiten bringen. In Deutschland wissen wir nicht nur 20 Jahre nach der friedlichen Revolution in unserem Land: Die Hoffnung auf die Kraft des Heiligen Geistes ist nicht vergeblich.“

Hannover, 29. Mai 2009

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick