Church of England lässt Bischöfinnen zu

EKD-Synoden-Präses Irmgard Schwaetzer begrüßt Entscheidung der Generalsynode

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Dr. Irmgard Schwaetzer, begrüßt die Entscheidung der Church of England, Frauen zum Bischofsamt zuzulassen. „20 Jahre nach der Einführung der Frauenordination steht nun auch das Bischofsamt Frauen offen. Damit hat die Generalsynode der Church of England den Wunsch der übergroßen Mehrheit der anglikanischen Christen umgesetzt“ sagte die Präses, die als ökumenischer Gast an der Generalsynode der Church of England teilgenommen hat.

„Mich hat besonders beeindruckt, in welchem Geist diese mit größter Spannung erwartete Debatte geführt und vor allem in den letzten Monaten vorbereitet wurde“, sagte die höchste Repräsentantin der Laien der EKD. Die Ergebnisse der historischen Abstimmung seien in Stille entgegengenommen worden, um jeden Triumphalismus zu vermeiden.

Die Synode habe in einer fast fünfstündigen mit großem Ernst und großem Respekt vor unterschiedlichen Meinungen geführten Debatte alles getan, um auch die sehr unterschiedlichen Voten zu hören, die vor allem von Laien  des traditionalistischen, katholischen oder  evangelikalen Flügels vorgetragen wurden. Das Abstimmungsergebnis sei auch durch den innerkirchlichen Umgang mit Verschiedenheit erreicht worden und zeige, was in mediativen Prozessen auch bei theologischen Meinungsverschiedenheiten möglich sei.  In der anglikanischen Kirche sind inzwischen etwa ein Drittel der Geistlichen Frauen.

Als Schwerpunktthema der Tagung der Generalsynode der Church of England stand die Frage im Mittelpunkt, wie die Kirche für das Gemeinwohl einstehen kann. So beriet die Generalsynode unter anderem darüber, wie sie zukünftig besser für die Arbeit mit den Angehörigen der Streitkräften gerüstet sein könnte. Dazu solle die vielfache Zusammenarbeit der Gemeinden, Diözesen und  Werke neu justiert werden. Die praktische Tätigkeit von Gemeinden für traumatisierte Kriegsheimkehrer und deren Familien sowie für das Personal in militärischen Einrichtungen wurde unter Teilnahme einiger uniformierter Synodaler diskutiert.  „Ein Thema, dem sich auch die Kirchen in Deutschland noch offener zu stellen haben“, resümierte Präses Dr. Schwaetzer.

Auf großes Interesse seien in der Generalsynode die Vorbereitungen zur Feier des Reformationsjubiläums gestoßen, berichtete die Präses aus vielen Gesprächen am Rande der Synode. Auch die Ergebnisse der jüngsten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD interessierten die Synodalen. Ebenso seien sie dankbar gewesen für den Umgang mit dem Gedenken an den Beginn des Ersten Weltkrieges durch die EKD.

Hannover, 17. Juli 2014

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt