Friedensbemühungen fortsetzen

EKD zum Tod von Vizepräsident John Garang

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hofft, dass durch den Tod des ersten Vizepräsidenten im Sudan, John Garang, die Friedensbemühungen in diesem Land nicht gefährdet werden. John Garang sei eine Schlüsselperson für den Friedensprozess im Sudan gewesen. Für die EKD, die sich seit vielen Jahren für den Frieden im Sudan einsetzt, war er ein wichtiger Gesprächspartner.

Der Tod von John Garang dürfe kein Grund sein, wieder zur Gewalt zurückzukehren, hofft Eberhard Hitzler, Afrikareferent im Kirchenamt der EKD. Um der Menschen im Sudan willen müsse die nationale Aussöhnung weitergeführt werden. Die EKD danke den Kirchen im Sudan, dass sie sich auch in dieser Situation der Trauer und des Abschieds für Ruhe und Besonnenheit einsetze. Die EKD werde die Kirchen im Sudan auch weiterhin in ihren Bemühungen um Frieden und Versöhnung unterstützen.

John Garang ist am Samstag bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Sein Tod ist eine schwere Belastung für die nächsten Schritte im Friedensprozess und für den Wiederaufbau des Sudan nach mehr als zwanzig Jahren Bürgerkrieg.

Der langjährige Führer der Sudanesischen Befreiungsbewegung und der Sudanesischen Befreiungsarmee (SPLM/A) hatte das Amt des ersten Vizepräsidenten erst im Juli diesen Jahres nach langjährigen Friedensverhandlungen übernommen. Der Afrikareferent im Kirchenamt der EKD weiß, dass mit der neuen Regierung die Hoffnung auf einen friedlichen Wiederaufbau des Südsudan verbunden ist. Eine neue Regierung in Khartum unter Beteiligung der SPLM habe auch Anlass zur Hoffnung gegeben, dass friedliche Lösungen für weitere Konfliktregionen im Sudan ernsthaft gesucht werden, insbesondere für die nach wie vor dramatische Situation in Darfur.

Hannover, 1. August 2005

Pressestelle der EKD
Christof Vetter