Erzbischof Georg Kretschmar wird 80

Huber würdigt Engagement für die ELKRAS

Zum 80. Geburtstag von Erzbischof Georg Kretschmar am 31. August hat der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, dem früheren Leitenden Geistlichen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland, der Ukraine, in Kasachstan und Mittelasien (ELKRAS) gratuliert. In bewundernswerter Weise habe sich Erzbischof Kretschmar für einen Neuanfang in der ELKRAS und für die Kontinuität im bischöflichen Amt eingesetzt. Auch sein wissenschaftliches Wirken in Deutschland würdigte Huber dem emeritierten Theologieprofessor.

Seit mehr als 15 Jahren sei Georg Kretschmar aufs engste mit der ELKRAS verbunden. Mit Gottes Gnade sei es gelungen, die theologische Ausbildung in St. Petersburg und das zentrale Kirchenamt wieder zu eröffnen, mehrere Diözesen und eine Synode zu bilden, die an der Leitung der Kirche beteiligt sind, schreibt der Ratsvorsitzende in seiner Gratulation. „Gerade angesichts mancher jüngst aufgetretenen Schwierigkeiten und Herausforderungen, die uns zu einer Reihe von Besprechungen und Abmachungen auf neue Weise eng zusammengeführt haben, möchte ich als unsere gemeinsame Überzeugung betonen, dass die Kontakte zwischen unseren Kirchen auch in Zukunft von den dafür Zuständigen sorgsam gepflegt werden sollen.“ Erzbischof Kretschmar habe sich darum verdient gemacht.

Georg Kretschmar wurde nach seiner Promotion in Heidelberg (1950) und der Habilitation in Tübingen (1953) als Professor für Neues Testament und Kirchengeschichte an die neugegründete Evangelisch-Theologische Fakultät der Uni Hamburg berufen. 1967 wechselte er an die Uni München und gehörte dort ebenfalls zu den Mitbegründern einer neuen Evangelisch-Theologischen Fakultät. Kirchengeschichte mit Schwerpunkt Patristik (Lehre der Alten Kirchen) war sein Forschungsschwerpunkt, aber er gab auch der Zeitgeschichtsforschung wesentliche Impulse. Kretschmar ging nach seiner Emeritierung im Jahre 1990 zuerst nach Riga (Lettland) und dann nach St. Petersburg, um am Aufbau einer evangelisch-lutherischen Kirche in der ehemaligen Sowjetunion mitzuwirken. Im April 2005 wählte die Generalsynode der ELKRAS Bischof Edmund Ratz zum neuen Erzbischof und damit Nachfolger von Georg Kretschmar.

Hannover, 30. August 2005

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi