Protestantische Stimme in Europa stärken

Evangelische Kirchen in Deutschland und Österreich vertiefen Zusammenarbeit

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Evangelische Kirche A. und H.B. in Österreich (EKÖ) verstärken ihre Zusammenarbeit. Das geht aus einem gemeinsamen Communiqué hervor, das in dieser Woche vom EKD-Ratsvorsitzenden, Präses Manfred Kock, und den beiden österreichischen Kirchenrepräsentanten, Bischof Herwig Sturm und Landessuperintendent Peter Karner, in Wien unterzeichnet wurde.

"Wir wollen die bewährte Zusammenarbeit zwischen den Dienststellen unserer Kirchen intensivieren, Verbindungen auf kirchenleitender Ebene pflegen und unser gemeinsames Engagement auf europäischer Ebene verstärken", heißt es in dem Communiqué. Neben der geografischen Nachbarschaft und dem gemeinsamen Sprachraum sei eine besondere Nähe zwischen den Kirchen beider Länder im gemeinsamen theologischen und kulturellen Erbe begründet.

In der Europäischen Union fühlten sich die EKD und die EKÖ dem europäischen Integrationsprozess "als Weg zur Verwirklichung von Frieden und Versöhnung für den gesamten Kontinent" verpflichtet. Beide Kirchen hielten es für notwendig, "die protestantische Stimme in Europa zu stärken".

Dabei gehe es nicht um europäisch - abendländische Restauration, betonte der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock in Wien. Die christlichen Kirchen könnten einen Beitrag zu Frieden und Gerechtigkeit in Europa leisten, "wenn sie sich auf die Mitte ihrer Botschaft besinnen, denn aus ihr kommen Offenheit und Versöhnungsfähigkeit".

Die evangelischen Kirchen beider Länder "unterstützen die Konferenz Europäischer Kirchen, insbesondere in ihren Aufgaben gegenüber den Institutionen der EU und dem Europarat", so das gemeinsame Communiqué weiter. "Die Kirchen wollen aktiv am Zusammenwachsen Europas mitwirken", erläuterte Kock.

Hannover, 14. November 2002
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi