„Kein Ökumenischer Winter“

Kardinal Kasper würdigt lutherisch/römisch-katholischen Dialog

„Wir haben in der Ökumene mehr erreicht, als wir uns vorgestellt haben.“ Darauf hat der ehemalige Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Walter Kardinal Kasper (Rom), hingewiesen. In seinem Grußwort vor der Elften Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB), in dem er die Grüße von Papst Benedikt XVI. überbrachte, sagte Kasper, es gebe „keinen ökumenischen Winter“.

Insbesondere würdigte er den lutherisch/römisch-katholischen Dialog, der 1967 begonnen habe. Die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ aus dem Jahre 1999 sei ein „Meilenstein der Ökumene“ und habe „gute Früchte“ hervorgebracht. Die römisch-katholische Kirche sei „entschlossen“, den Dialog fortzusetzen, zu vertiefen und die offenen Fragen zu bearbeiten.

„Wir können es uns nicht mehr leisten, an unseren Differenzen fest zu halten“, so Kasper, wenngleich die tief gehenden, unterschiedlichen Überzeugungen nicht einfach ignoriert werden könnten. Im Blick auf die Herausforderungen in der westlichen Welt warb Walter Kardinal Kasper dafür, „gemeinsam die christlichen Wurzeln zu schützen“.

Hannover, 21. Juli 2010

Udo Hahn
Pressesprecher des DNK/LWB