Ein Bischof mit Gottvertrauen, Geduld und Humor

Meissen Kommission würdigt scheidenden Vorsitzenden Michael Bourke

Mit einem Ausblick auf die gemeinsame Arbeit in den kommenden fünf Jahren ist am Montag, den 11. September, die jährliche Sitzung der Meissen Kommission zu Ende gegangen. Die Kommission, der je fünf deutsche und fünf englische Mitglieder angehören, koordiniert und fördert die Beziehungen zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der anglikanischen Kirche von England, die sich 1991 mit der "Meissener Erklärung" auf eine weitgehende Kirchengemeinschaft verständigt haben. Neben dem Austausch über aktuelle Themen stand bei dem Treffen im niedersächsischen Loccum auch die Würdigung des englischen Vorsitzenden der Meissen Kommission, Bischof Michael Bourke von Wolverhampton, auf dem Programm.

Nach einem Festgottesdienst in der Klosterkirche Loccum am Sonntag, den 10. September, in dem Bischof Michael Bourke die Predigt hielt, dankte der neue EKD-Auslandsbischof Martin Schindehütte Bischof Bourke für seinen 10jährigen Vorsitz der englischen Meissen-Kommission. Zu den Früchten der Arbeit von Michael Bourke zählte die Meissen Kommission seinen Einsatz für sozialdiakonische Themen in England und den missionarischen Auftrag der Kirchen in säkularem Umfeld. Der deutsche Vorsitzende der Meissen Kommission, Landesbischof Jürgen Johannesdotter, dankte Bischof Bourke für seine klugen Impulse, die partnerschaftliche Leitung und seinen Einsatz für die Versöhnungsarbeit wie sie zum Beispiel an der Frauenkirche in Dresden geleistet wird. Michael Bourke geht zum Jahresende in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Nicholas Baines, Bischof von Croydon.

Die Kommission behandelte auf ihrer knapp fünftägigen Sitzung unter anderem die Diskussion über die Zulassung von Frauen zum Bischofsamt, die in der Kirche von England derzeit geführt wird. Im Juli 2006 fällte die Synode in York eine Richtungsentscheidung, nach der die juristischen Grundlagen für diese Zulassung erarbeitet werden sollen. Die Teilnehmenden werteten weiterhin gemeinsame Aktivitäten im vergangenen Jahr aus und berieten über künftige Projekte. Im Frühjahr 2007 soll der gemeinsame Fünf-Jahres-Bericht der Meissen Kommission erscheinen. Er wird den Meissen Prozess dokumentieren und Empfehlungen und Anregungen für die Ökumene zwischen der Kirche von England und der EKD enthalten.

Hannover, 12. September 2006

Pressestelle der EKD
Silke Fauzi