Ratsdelegation der EKD reist nach Russland

Gesprächsthemen: Zukunft der ökumenischen Beziehungen, Europa und Menschenrechte

Eine Delegation des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter Leitung des Ratsvorsitzenden Manfred Kock wird vom 2. bis 9. Oktober 2003 zu Gesprächen mit der Russischen Orthodoxen Kirche sowie Vertretern aus Politik und Gesellschaft nach Moskau und Sankt Petersburg reisen.

Nach den mitunter kontroversen Diskussionen zwischen protestantischen und orthodoxen Kirchen im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) im vergangenen Jahr steht die Zukunft der ökumenischen Beziehungen zwischen der EKD und der Russischen Orthodoxen Kirche im Mittelpunkt  der geplanten Begegnungen. Ferner wird es in den Gesprächen um die EU-Osterweiterung sowie den EU-Verfassungsvertrag gehen. Angesichts der Wahlen in Tschetschenien, die während der Reise stattfinden, soll auch die Menschenrechtssituation in Tschetschenien thematisiert werden.

Zur Delegation gehören der EKD-Ratsvorsitzende Manfred Kock sowie die Ratsmitglieder Bischöfin Maria Jepsen (Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche) und Hermann Gröhe (MdB). Mit dabei sind auch das ehemalige Ratsmitglied Oberkirchenrat i.R. Claus-Jürgen Roepke, der Wittenberger Propst Siegfried Kasparick als Mitglied der Kommission für den Dialog zwischen der EKD und der Russischen Orthodoxen Kirche und Superintendent Klaus Eberl, als Projektbeauftragter der Evangelischen Kirche im Rheinland. Begleitet wird die Reisegruppe vom Auslandsbischof der EKD, Rolf Koppe, der Leiterin der Europa-Abteilung im EKD-Kirchenamt, Oberkirchenrätin Antje Heider-Rottwilm, der Referentin für Ökumene und Orthodoxie, Oberkirchenrätin Dagmar Heller und der Pressereferentin Silke Fauzi. In Moskau wird die Gruppe vom Pfarrer der deutschen Gemeinde in Moskau, Fridtjof Amling, begleitet.

Die Ratsdelegation wird am Donnerstag, 2. Oktober  in Moskau eintreffen. In der Mittagszeit ist eine Begegnung mit dem deutschen Botschafter vorgesehen. Am Freitag, 3. Oktober, wird neben einem Besuch der Russischen Baptistischen Föderation ein Gespräch mit dem Patriarchen der Russischen Orthodoxen Kirche, Alexei II., stattfinden. Für den Nachmittag ist ein Treffen mit Abgeordneten des russischen Parlaments geplant. Abends ist die EKD-Delegation zu Gast auf dem Empfang der deutschen Botschaft zum Tag der Deutschen Einheit.

Am Samstag, 4. Oktober steht unter anderem ein Gottesdienst in der St. Peter und Paul-Gemeinde der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten (ELKRAS) auf dem Programm, bei dem der Ratsvorsitzende Manfred Kock predigen wird, sowie im Anschluss eine Begegnung mit deutschsprachigen Gemeindemitgliedern in Moskau. Am Abend ist ein Essen mit Vertretern deutscher Stiftungen geplant.
 
Die Delegation wird am Sonntag, 5. Oktober, an einem orthodoxen Gottesdienst, einer sogenannten Göttlichen Liturgie, mit Patriarch Alexei II. in der Kathedrale Christ the Saviour  teilnehmen. Am Nachmittag findet eine Kranzniederlegung am Grab des unbekannten Soldaten statt.

Am Montag, 6. Oktober, 11 bis 12.45 Uhr, findet eine Pressekonferenz im Kirchlichen Außenamt (Danilov Kloster, Danilovsky Val 22, 113191 Moskau) statt, an der von Seiten der EKD der Ratsvorsitzende Manfred Kock und EKD-Auslandsbischof Rolf Koppe teilnehmen werden. Dabei wird das Buch "Hinhören und Hinsehen" vorgestellt, dass die EKD gemeinsam mit der Russischen Orthodoxen Kirche erarbeitet hat.

Vom 7. bis 9. Oktober wird sich die EKD-Ratsdelegation in Sankt Petersburg aufhalten, wobei Gespräche mit Vertretern der Kirchenleitung der ELKRAS im Mittelpunkt stehen. Am Donnerstag, 9. Oktober ist ein Treffen mit dem Vizegouverneur für Kultur, Wladimir Schitarew, vorgesehen. Abreise von Sankt Petersburg  ist am Mittag des 9. Oktober.

Hannover, 25 September 2003
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi