Beitrag zur Versöhnung zwischen Tschechen und Deutschen

Vertrag zwischen EKD und Evangelischer Kirche der Böhmischen Brüder

Als einen Beitrag zur Versöhnung und Verständigung zwischen den Völkern bezeichnete der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Manfred Kock, die langjährige Zusammenarbeit zwischen der EKD und der tschechischen Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder (EKBB). Diese Zusammenarbeit wurde am Sonntag, 2. November, in Trier durch eine feierliche Vertragsunterzeichnung durch den Ratsvorsitzenden und den leitenden Geistlichen der EKBB, Synodalsenior Pavel Smetana und die Synodalkuratorin Lydie Roskovcova, auf eine neue Grundlage gestellt.

Die Erinnerung an früheres Leiden könne heilende Wirkung entfalten, wenn es eine gemeinsame und wechselseitige Erinnerung sei, so Kock. "Die gegenseitige Wahrnehmung des Leidens und die Annahme der Bitte um Vergebung führen zu einem neuen Anfang."

Diese Erfahrung aus dem Austausch zwischen den Kirchen könnten auch für andere Debatten um Versöhnung fruchtbar gemacht werden, so Kock. Wo immer man sich nur mit dem eigenen Leid beschäftige, gebe es keine Aussicht auf Entwicklung oder Heilung. Finde man Wege, sich über Leidenserfahrungen auszutauschen, einander zuzuhören und die eigene Schuld einzugestehen, öffneten sich Wege in die Zukunft.
 
Der unterzeichnete Vertrag zwischen beiden Kirchen regelt unter anderem die Unterstützung der deutschsprachigen Gemeinde in Tschechien und der tschechischsprachigen Gemeinde in Deutschland, gegenseitige Information und die Teilhabe am kirchlichen Leben. Die Evangelische Kirche der Böhmischen Brüder hat rund 130.000 Mitglieder.

Trier, 2. November 2003
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi


Hinweis: Die Synode der EKD tagt vom 2. bis 7. November in der Europahalle in Trier. Im Mittelpunkt steht die Wahl des neuen Rates. Informationen zur Synodentagung finden Sie im Internet unter www.ekd.de/synode2003. Die EKD-Pressestelle erreichen Sie während der Tagung unter der Rufnummer 0651-146 09 56.