„Europa kann sich auf uns Christen freuen“
Bischof Noack predigt zum Start von Ökumenetreffen in Wittenberg
Christen sollen sich für das Zusammenwachsen Europas engagieren und sich dabei von Gottes Liebe leiten lassen. Dazu hat der Magdeburger Bischof Axel Noack am Donnerstag, 15. Februar, in seiner Predigt im Eröffnungsgottesdienst zur dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung – sie steht unter dem Thema „Die Gabe des Lichtes wahrnehmen“ – in Wittenberg aufgerufen. Als Beispiel verwies er dabei auf die biblische Gestalt Johannes des Täufers, der selbstlos aber selbstbewusst den Menschen seiner Zeit von Gottes Liebe erzählt habe. Die Predigt des Leitenden Geistlichen der Kirchenprovinz Sachsen wurde an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Gottesdienstes auch in Englisch, Französisch und Italienisch ausgeteilt. Daneben waren außerdem mehrsprachige Lieder, Lesungen und Gebete Bestandteil der Feier in der Stadtkirche St. Marien. An den viertägigen Beratungen in der Lutherstadt nehmen mehr als 150 Delegierte aus den verschiedensten europäischen Kirchen teil.
„Ohne Gottes Liebe und Barmherzigkeit können wir als Christen und Kirchen nicht sonderlich viel beitragen zur Gestaltung Europas. So doll werden wir da nicht leuchten. Aber als solche, die von dieser Liebe durchdrungen und erleuchtet sind, kann Europa sich auf uns Christen freuen. Wir werden nämlich mit anderen Augen auf diese Welt blicken, nicht etwa naiv aber doch sehr hoffnungsvoll und voller Vertrauen auf Gottes Güte“, sagte Axel Noack. „Ich wünsche der heute beginnenden ökumenischen Versammlung in Wittenberg Gottes reichen Segen und dass wir ‚verwöhnt von Gottes Liebe’ wieder nach Hause kehren und dass die Menschen in Europa uns dieses abspüren.“
Vorbereitet wurde der Gottesdienst zur Eröffnung der Ökumenischen Versammlung von Mitgliedern der Wittenberger Kirchengemeinden. Darunter waren Vertreterinnen und Vertreter der Evangelischen Freikirchlichen, der katholischen, der Schlosskirchen- und der Stadtkirchengemeinde sowie der Landeskirchlichen Gemeinschaft.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ökumenetagung beraten in der Lutherstadt bis zum 18. Februar über den Beitrag der großen christlichen Religionsgemeinschaften für das Zusammenwachsen Europas. Die Tagung ist die vorletzte von insgesamt vier Stationen der dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung. Höhepunkt wird die Abschlussveranstaltung vom 4. bis 9. September in Sibiu (Rumänien). Dort werden über 2.000 Vertreterinnen und Vertreter aus evangelischen, orthodoxen und katholischen Kirchen Europas erwartet.
Wittenberg, 15. Februar 2007
Pressestelle der EKD
Christof Vetter
Predigt von Bischof Axel Noack im Wortlaut
Nachfolgend das endgültige Programm der Veranstaltung in Wittenberg, 15. bis 18. Februar
EÖV3 - 3. Etappe
Ökumenische Begegnung in Wittenberg, Deutschland
15. – 18. Februar 2007
„Das Licht Christi scheint auf alle.
Die Gabe des Lichtes wahrnehmen, die das Evangelium Christi
Europa heute schenkt“
Donnerstag, 15. Februar
Anreise und Anmeldung bis 15.00 im Lutherhotel
15.00: Willkommen bei Kaffee und Tee im Lutherhotel
16.00 – 17.00: Ökumenischer Eröffnungsgottesdienst nach evangelischer Tradition in der Stadtkirche
Leitung: Vertreter und Vertreterinnen christlicher Konfessionen aus Wittenberg
Predigt Bischof Axel Noack, Bischof der Kirchenprovinz Sachsen (EKD)
17.30: - 19.30: Eröffnungssitzung in der Stiftung Leucorea
Grußworte:
Moderation: Dr. Ursula Beykirch-Angel, Deutsche Bischofskonferenz
Pastor Jean-Arnold de Clermont, Präsident der KEK und Präsident der Vereinigung protestantischer Kirchen Frankreichs
Kardinal Péter Erdö, Präsident der CCEE, Erzbischof von Esztergom-Budapest und Vorsitzender der ungarischen Bischofskonferenz
Bischof Dr. Wolfgang Huber, Bischof der Kirche Berlin-Brandenburg - Schlesische Oberlausitz und Ratsvorsitzender der EKD, Deutschland
Bischof Walter Klaiber, Vorsitzender der ACK, Deutschland,
Bischof Dr. Gerhard Feige, DBK, Deutschland
Vorträge: Säkularisation als eine Herausforderung für Europa
Moderation: Metropolit Gennadios von Sassima (Orthodox), Co-Moderator des Planungsausschusses für die EÖV3
Prof. Dr. Grace Davie, Professorin für Soziologie und Direktorin des Zentrums für Europäische Studien, Universität von Exeter, Grossbritanien
Erzbischof Jan A. Jeremiasz von Warschau und Stettin (Orthodox), Polen
Monsignore Aldo Girodano, (Röm.-Kath.), Generalsekretär der CCEE, Italien
Aussprache im Plenum
19.30: Begleitung zum Lutherhotel
20.00 – 21.30: Begrüßungsabend
Propst Siegfried Kasparick, stv. Bischof der Kirchenprovinz Sachsen (EKD) mit Abendessen und kulturellem Begleitprogramm im Luther Hotel
21.30: Abendgebet im Lutherhotel
Pfarrer Heikki Huttunen (Orthodox), Generalsekretär des nationalen Kirchenrates in Finnland
Freitag und Samstag in der Stiftung Leucorea: Ausstellungen/Stände zu ausgewählten ökumenischen Projekten in Europa
Freitag, 16. Februar
Ab 7.00: Frühstück
8.15 Treffen im Foyer des Lutherhotels
8.30 – 9.00: Bibelarbeit und Morgengebet in der Marienkirche in römisch-katholischer Tradition
Frau Veronika Hüning
9.30 – 10.45: Berichte über heutige Erfahrungen und Anliegen in der Stiftung Leucorea
Moderation: Pfarrerin Hanna Tervanotko (Lutherisch), Regionalsekretärin des WSCF Europa, Finnland und Prof. Maria Keul (Röm.-kath.), Lokalsekretariat (CCEE) für die EÖV3, Rumänien
EÖV3, 1. Station: Audiovisuelle Präsentation
EÖV3, 2. Station:
Italien: Bischof Vincenzo Paglia (Röm.-Kath.), Bischof der Diözese Terni, Narni und Amelia, Co-Moderator des Planungsausschusses für die EÖV3
Deutschland: Vikarin Almut Bretschneider-Felzmann (Evangelisch), KEK- Zentralausschuss
Irland: Mgr. Padraig Murphy (Röm.-Kath.), Generalsekretär von Churches Together in Ireland
Frankreich: Pfarrer Jean-Arnold de Clermont
Bulgarien: Schwester Jolanta Galach (Röm.-Kath.)
Polen: Herr Andrezj Wojtowicz (Lutherisch), Direktor des Nationalen Kirchenrates
Finnland: Pfarrer Heikki Huttunen (Orthodox), Generalsekretär des Nationalen Kirchenrates
Serbien und Montenegro: Bruder Leopoldo Marco Rochmes OFM (Röm.-Kath.), Sekretär der Serbischen Bischofskonferenz
Tschechische Republik: Pfarrerin Hanna Tonzarovà-Skorepova (Hussitisch), Leiterin der Abteilung für Äussere Beziehungen der Hussitischen Kirche
Rumänien: Pfarrerin Elfriede Dörr (Lutherisch), Evangelische Kirche A.B. in Rumänien, Mitglied des Zentralausschusses der KEK
10.45: Kaffee- / Tee-Pause
11.00 – 12.30: Unsere Antwort für Europa
Vertiefende Diskussion und Reflexion im Plenum
Moderation: Metropolit Gennadios von Sassima und Bischof Vincenzo Paglia
13.00: Mittagessen im Lutherhotel
14.45: Treffen im Foyer des Lutherhotels
15.00 – 18.00: Gang durch die Reformation
Die christlichen Institutionen in Wittenberg laden die Teilnehmenden zu einem geführten Gang durch die Reformation ein, der sie in einzelnen Gruppen zu verschiedenen Stationen führen wird. Die letzte Station ist ein gemeinsames Singtreffen in der Stadtkirche (Lieder von Paul Gerhardt).
18.30: Abendessen im Lutherhotel
20.00 – 22.00: Begegnung der Delegierten mit örtlichen Vertreter/innen aus Kirche und Öffentlichkeit in der Stadtkirche
20.00: Eröffnung und Grußwort des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Horst Köhler
20.10: Zwei Vorträge:
„Der Beitrag der Römisch-Katholischen Theologie zur Ökumenischen Bewegung“, Kardinal Jean-Pierre Ricard, Vorsitzender der Französischen Bischofskonferenz und Vizepräsident des CCEE, Bordeaux
Die Bedeutung des Protestantismus für Europa“, Pfarrer Thomas Wipf, Präsident der GEKE (Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa), Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes und Mitglied des Präsidiums der KEK
20.40: Abendgebet, Bischof Richard Chartres (Kirche von England), London
21.15: Abendlicher Empfang mit Erfrischungen Altes Rathaus
Samstag, 17. Februar
Ab 7.00 Frühstück
8.15 Treffen im Foyer des Lutherhotels
8.30 – 9.00: Bibelarbeit und Morgengebet in der Hoffnungskirche nach baptistischer Tradition
Pfarrer Anthony Peck, Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Vereinigung, Grossbritanien
9.30 – 10.45: Welche Visionen haben Kirchen heute für Europa?
Stiftung Leucorea
Moderation: Bischof Adrianus van Luyn S.D.B. (Röm.-Kath.), Bischof von Rotterdam, Präsident der COMECE und Pfarrerin OKRin Antje Heider-Rottwilm (Evangelisch), Leiterin der Europa-Abteilung der EKD, Co-Moderatorin der Kommission Kirche und Gesellschaft der KEK, Mitglied des Präsidiums der KEK
Diskussionsrunde:
Pfarrer Rüdiger Noll (Evangelisch), Direktor der Kommission Kirche und Gesellschaft der KEK, assoziierter Generalsekretär
Mgr. Noel Treanor (Röm.-Kath.), Generalsekretär von COMECE
Dr. Joan Patricia Back (Röm.- Kath.), Italien
Dr. Daniel Buda, (Orthodox), Lokalkomitee EÖV3 (KEK), Rumänien
Fr. Ruben Tierrablanca (Röm.-Kath.), Türkei
Frau Olga Oleinik (Orthodox), Generalsekretärin von SYNDESMOS, Weißrussland
10.45 – 11.15: Kaffee/Tee-Pause
11.15 – 12.30: Plenarsitzung
Vertiefung der behandelten Themen durch Plenumsdiskussion
13.00: Mittagessen, Lutherhotel
15.00 – 16.30: Vorbereitungen für Sibiu in der Leucorea
Moderation: Mgr. Andrew J. Faley ( Röm.-Kath.), assoziierter Generalsekretär für
Ökumene und zwischenkirchliche Beziehungen, Römisch-Katholische Kirche in England und Wales
Grußwort: Prof. Dr. Adrian Lemeni, Staatssekretär für religiöse Angelegenheiten, Rumänien
Drei Beiträge:
1) Das Licht Christi und die Kirche, Metropolit Gennadios von Sassima
2) Das Licht Christi und Europa, Frau Doris Peschke, Direktorin der Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (CCME)
3) Das Licht Christi und die Welt, Herr Ulrich Pöner, Direktor der Abteilung für internationale kirchliche Angelegenheiten und Migration der Deutschen Bischofskonferenz
16.30: Kaffee/Tee-Pause
17.00 – 18.30: Diskussion in kleinen Gruppen
Neun kleine Gruppen werden sich näher mit den 9 Unterthemen der EÖV3 befassen und konkrete Vorschläge für die Versammlung von Sibiu machen.
19.00: Abendessen, Lutherhotel
20.15 – 21.30: "Versöhnung in Europa", in der Stiftung Leucorea
Moderation: The Ven. Colin Williams (Anglikanisch), Generalsekretär der KEK
20.15: Impulse für die EÖV3 in Hermannstadt/Sibiu:
Kurze Berichte aus den Kleingruppen
20.45: Zeugen und Zeuginnen der Versöhnung in Europa – Eröffnung der Dekade zur Überwindung von Gewalt mit Schwerpunkt Europa
Versöhnungsgeschichte aus Sarajevo, Herr Ivo Marcovic
Einführung in die Dekade zur Überwindung von Gewalt mit dem Schwerpunkt Europa 2007 durch Pfarrer Geiko Müller-Fahrenholz (Lutherisch), Koordinator der Internationalen Ökumenischen Friedensversammlung (IEPC), ÖRK
21.30: Abendgebet in der Stadtkirche zum Thema „Märtyrer“, Bruder Alois, Taizé Gemeinschaft, Frankreich
Sonntag, 18. Februar
Ab 7.00 Frühstück
Einladung zum Gottesdienst:
08.30: Propstei, Wilhelm-Weber-Str. 1 (orthodox)
09.00: Marienkirche (römisch-katholisch)
09.30: Hoffnungskirche (baptistisch)
10.00: Stadtkirche, Familiengottesdienst (evangelisch-lutherisch)
10.00: Schlosskirche (evangelisch-lutherisch)
11.30: Gemeinsame Ökumenische Aussendungsliturgie, Schlosskirche, Thema: Überwindung von Gewalt in Europa
Pastor Fritz Baltruweit, Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik der Ev.-luth.
Landeskirche Hannovers
Landesbischöfin Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann, Hannover, Mitglied des EKD-Rats und KEK-Zentralausschusses
Pfarrer Jean-Arnold de Clermont, Präsident der KEK und Präsident der Vereinigung protestantischer Kirchen in Frankreich
Kardinal Péter Erdö, Präsident der CCEE und Erzbischofvon Esztergom-Budapest
und Vorsitzender der Ungarischen Bischofskonferenz
Abreise