Junge Menschen sind die Zukunft Europas

Wolfgang Huber schreibt zur Eröffnung der Spendenaktion „Hoffnung für Osteuropa“

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, äußert sich dankbar, dass die evangelische Spendenaktion "Hoffnung für Osteuropa" mit dem Thema "Junge Menschen bewegen Europa" das Schicksal junger Menschen in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gestellt habe. In einem Schreiben zur Eröffnungsveranstaltung begrüßt der Ratsvorsitzende das Thema der diesjährigen Aktion, „denn das Engagement und die Erfahrungen junger Menschen werden die Gestalt Europas in den nächsten Jahrzehnten prägen“. Die diesjährige bundesweite Spendenaktion „Hoffnung für Osteuropa“ wird vom 3. bis 5. März 2006 in Hannover eröffnet.

Wolfgang Huber schreibt: „Junge Menschen in Mittel- und Osteuropa leben zwischen Aufbruch und Ernüchterung.“ Die dunklen Schatten der Vergangenheit würden sie entschlossen hinter sich lassen und mit erstaunlicher Kraft und Dynamik den neuen Möglichkeiten und Entwicklungen zuwenden. Dabei erfahren sie, dass der Verwirklichung ihrer Träume und Hoffnungen enge Grenzen gesetzt sind. Der Berliner Bischof verweist dabei insbesondere auf die materiellen Grenzen.

Wolfgang Huber sieht eine wichtige Aufgabe der Kirchen darin, „den jungen Menschen bei ihrem Kampf um eine lebenswerte Zukunft beizustehen und sie zu fördern und zu unterstützen“. Dazu seien große Anstrengungen in den Bereichen Bildung und Erziehung nötig, aber auch jugendgemäße Angebote zur Orientierung, damit das zusammenwachsende Europa nicht zu einer bloßen wirtschaftlichen Zweckgemeinschaft, sondern zu einer Wertegemeinschaft wird.

Durch die evangelische Spendenaktion "Hoffnung für Osteuropa" und viele weitere kirchliche Partnerschaften werden Begegnungen und Austausch ermöglicht. Die Aktion hilft Kindern und Jungendlichen, die von HIV/Aids betroffen sind, unter Drogenmissbrauch leiden, auf der Straße leben müssen oder von versklavenden und ausbeuterischen Formen des Menschenhandels bedroht sind. Damit werden die Partnerkirchen in Mittel- und Osteuropa ermutigt, sich den Lebenswelten der Jugendlichen und ihrer oft ungewohnten Ausdrucksformen zu stellen.

Der Ratsvorsitzende der EKD möchte die Gemeinden, Kirchenkreise und Landeskirchen in Deutschland ermutigen, in ihren Partnerschaften mit Mittel- und Osteuropa besonders junge Menschen einzuladen und mit einzubeziehen: „Wir brauchen die Kraft und die Dynamik, die Visionen und die Hoffnungen junger Menschen für die Zukunft Europas und für die Lebendigkeit des Evangeliums!“

Die Aktion »Hoffnung für Osteuropa«, die beim Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angesiedelt ist, unterstützt Einrichtungen für Straßenkinder, Diakonie- und Sozialstationen, Bildungseinrichtungen, Altenheime, Kindergärten sowie Projekte gegen Menschenhandel, der AIDS- und Drogenprävention und der diakonischen Gemeindearbeit. Die Projekte werden von Partnerorganisationen in ihren Ländern vorbereitet und durchgeführt. Seit 1994 rufen die evangelischen Kirchen zu Spenden hierfür auf. Seither wurden circa 15 Millionen Euro gesammelt und für jährlich etwa 150 Projekte verwendet.

Hilfe, die nach wie vor dringend benötigt werde, erklärt Cornelia Füllkrug-Weitzel, die im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Aktion verantwortlich ist. Insbesondere die Menschen in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und Jugoslawiens lebten immer noch in sehr ärmlichen Verhältnissen. Nach wie vor hätten viele kein regelmäßiges Einkommen, gesunde Ernährung und zuverlässige Gesundheitsdienste fehlten. Der Mangel an Perspektiven sowie die Verfügbarkeit von billigen Drogen führten zudem dazu, dass sich HIV/Aids immer weiter ausbreite. Generell sei der Bedarf an Unterstützung heute erheblich größer als noch vor zehn oder fünfzehn Jahren, betont Füllkrug-Weitzel.

Die Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ wird getragen von der EKD, den Evangelischen Landeskirchen mit ihren Diakonischen Werke, die Diasporawerke Martin-Luther-Bund und Gustav-Adolf-Werk und Freikirchen. Die Geschäftsführung für die Aktion liegt beim Diakonischen Werk der EKD.

Hannover, 01. März 2006

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Die evangelische Aktion "Hoffnung für Osteuropa" im Internet