Auslandsbischof reist nach Iran

Übergabe von Hilfsgütern im Erdbebengebiet von Bam

Der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Rolf Koppe, wird im Rahmen einer viertägigen Iranreise am Sonntag, 18. Januar, in das Erdbebengebiet von Bam fahren und dort Hilfsgüter für die Opfer der Naturkatastrophe übergeben. Zuvor wird er am Freitag, 16. Januar, den neuen Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde in Teheran, Karl Jacobi, in sein Amt einführen.

Der 42jährige Jacobi, Pfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, wird für sechs Jahre von der EKD nach Teheran entsandt. Die deutsche evangelische Gemeinde besteht seit 1957 und zählt vor allem Wirtschaftsexperten, mit Iranern verheiratete deutschsprachige Frauen und Botschaftsangehörige zu ihren Mitgliedern. Karl Jacobi ist verheiratet und Vater von fünf Kindern. Für seine Tätigkeit im Iran bringt er bereits Auslandserfahrung mit: ein Jahr seines Vikariats verbrachte er in Südafrika.

Neben der Amtseinführung von Pfarrer Jacobi wird Bischof Koppe in Teheran Gespräche mit Vertretern anderer christlicher Kirchen führen. "Uns interessiert vor allem die Situation unserer ökumenischen Partner wie der Anglikaner und der Armenier angesichts der recht turbulenten politischen Lage derzeit im Iran", so Koppe. Außerdem wird es um die ökumenische Zusammenarbeit im Nahen Osten und auf Weltebene gehen. Koppe schätzt die Lage der christlichen Kirchen im Iran als "relativ stabil" ein. "Wir hoffen natürlich, dass das auch nach den Parlamentswahlen am 20. Februar so bleibt."

Am Sonntag fliegt Koppe von Teheran nach Kerman, das rund 200 Kilometer nördlich von Bam liegt. Von dort aus geht es per PKW weiter in das Erdbebengebiet, wo vier Container mit Sanitäreinrichtungen an das örtliche Krankenhaus übergeben werden. Die Container werden finanziert über die Deutsche Gemeinde in Teheran und die Diakonie Katastrophenhilfe. Koppe wird am Montag, 19. Januar, nach Deutschland zurückkehren.

Hannover, 15 Januar 2004
Pressestelle der EKD         
Silke Fauzi