Vertrag zwischen EKD und niederländischen Kirchen unterzeichnet

Neue Basis für Begegnungen und Informationsaustausch

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die drei größten evangelischen Kirchen der Niederlande haben durch einen Vertrag die Grundlage für eine strukturierte Zusammenarbeit gelegt.  Der Vertrag, der in der vergangenen Woche vom Rat der EKD unterzeichnet wurde, sieht regelmäßigen Austausch und Begegnungen zwischen den Kirchen vor und schafft eine neue Basis für die seelsorgerliche Betreuung von deutschen Protestanten in Holland.

Bisher gab es keine offizielle Zusammenarbeit zwischen der EKD und den niederländischen Kirchen, sagt Paul Oppenheim, Referent für Nord- und Westeuropa im Kirchenamt der EKD. Auf holländischer Seite fehlte ein Ansprechpartner. Durch den Zusammenschluss der Nederlandse Herformde Kerk, der Gereformeerde Kerken in Nederland und der Lutherischen Kirche in den Niederlanden zur Vereinigten Protestantischen Kirche in den Niederlanden (VPKN) sei ein solcher Partner jetzt gegeben.

Mit der neuen Vereinbarung übernehmen die EKD und die VPKN Verantwortung für die evangelischen Christen deutscher Sprache und Herkunft in den Niederlanden und umgekehrt für die niederländischen evangelischen Christen in Deutschland. Mit finanzieller Unterstützung der EKD betreuen zwei niederländische Pfarrer holländische Protestanten in Deutschland. "Die muttersprachliche Seelsorge der hier lebendenden ausländischen Protestanten gehört zu unserer Aufgabe", erklärt Oppenheim. "Wir freuen uns, auf der Basis des neuen Vertrages diese Seelsorge für die Niederländer gewährleisten zu können." Die rund 110.000 Holländer stellen die größte Gruppe an EU-Ausländern in Deutschland.

Die evangelischen Christen deutscher Sprache in den Niederlanden sind in drei selbständigen Gemeinden in Amsterdam, Den Haag und Rotterdam organisiert, die mit der EKD verbunden sind. Die neue Vereinigte Kirchen in den Niederlanden, in der es kein Kirchensteuersystem gibt, will sich darum bemühen, die deutschen Gemeinden verstärkt an ihrem kirchlichen Leben teilhaben zu lassen.

Mindestens ebenso wichtig seien aber die Möglichkeiten zu offiziellem Austausch, so Oppenheim. "Durch einen solchen Vertrag wird klar, dass wir die niederländischen Kirchen als unsere Partner im Blick haben." Dazu gehören laut Vertragstext die gegenseitige Information über wichtige Maßnahmen, Ereignisse und Entwicklungen wie auch die gegenseitige Teilnahme an kirchlichen Veranstaltungen und Konferenzen.

Hannover, 3. April 2003
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi