„Ein streitbarer Demokrat und ein selbstbewusster Europäer“

Ratsvorsitzender Bedford-Strohm gratuliert Martin Schulz anlässlich der Verleihung des Karlspreises

Anlässlich der morgigen Verleihung des Internationalen Karlspreises zu Aachen an den Präsidenten des Europäischen Parlaments würdigt der Vorsitzende des Rates der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, dessen europapolitisches Wirken.

„Martin Schulz hat es in seiner Rolle als Präsident des Europäischen Parlaments wie kaum ein anderer verstanden, dem Europaparlament Gesicht und Stimme zu verleihen und die Europapolitik weit über Brüssel hinaus zu profilieren. Heute ist er einer der bekanntesten Europapolitiker und über Partei- und Ländergrenzen hinweg respektiert und anerkannt.

Martin Schulz hat schon lange erkannt, dass Europa näher an die Menschen gebracht werden muss, um zukunftsfähig zu bleiben. Für ihn war daher offenkundig, dass in Zeiten zunehmender Europaskepsis der EU-Kommissionspräsident der demokratischen Legitimation bedarf, um sein Amt glaubwürdig ausfüllen zu können. Mit seiner europaweiten Spitzenkandidatur um das Amt des EU-Kommissionspräsidenten hat er gemeinsam mit Jean-Claude Juncker im Europawahlkampf 2014 bewiesen, dass Europawahlen Wähler mobilisieren können und europäische Themen durchaus das Format für Fernsehduelle haben.

In seiner Zeit als Präsident des Europäischen Parlaments hat Martin Schulz in unermüdlichem persönlichem Einsatz die Sichtbarkeit und Relevanz des Parlaments gestärkt und sich damit große Verdienste um die Stärkung der europäischen Demokratie erworben. In seiner ihm eigenen zupackenden, streitbaren und selbstbewussten Art und im Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern hat er die europäische Idee maßgeblich vorangebracht.

Viele Themen, die Martin Schulz umtreiben, ob die Situation der Flüchtlinge im Mittelmeer, die Bekämpfung der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Europa, die Stärkung des Zusammenhalts in Zeiten der Krise oder der Einsatz für ein sozial gerechtes, friedliches, stabiles und nachhaltiges Europa, sind Anliegen der Kirchen. Von daher schätze ich den Austausch mit ihm zu diesen Fragen sehr.

Europa braucht sprachgewaltige und streitbare Politiker wie Martin Schulz. Die Verleihung des Internationalen Karlspreises bringt den Respekt für sein Engagement zum Ausdruck.
Die Evangelische Kirche in Deutschland dankt Martin Schulz für seinen wichtigen Dienst und gratuliert herzlich zur Preisverleihung.“

Hannover/Brüssel, 13. Mai 2015

Pressestelle der EKD
Carsten Splitt/Katrin Hatzinger