Werben für ein erneuertes Missionsverständnis

9. Deutsch-koreanische Kirchenkonsultation tagte in Wittenberg

Eine Delegation des Nationalen Koreanischen Kirchenrats (NCCK) ist mit Vertreterinnen und Vertretern deutscher evangelischer Kirchen und Missionswerke zu einer Konsultation in Lutherstadt Wittenberg zusammengetroffen. Das Treffen endete am vergangenen Donnerstag mit einem gemeinsamen Kommuniqué.

Ziel der Konsultation war es, sich über die jeweiligen Erfahrungen in der Mission und in der ökumenischen Bewegung besonders im  Bezug auf die bevorstehende Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) auszutauschen. Die Vollversammlung findet im Oktober 2013 in Busan (Südkorea) statt und steht unter dem Leitwort „Gott des Lebens, führe uns zu Gerechtigkeit und Frieden“.

Bei der Konsultation wurden u. a. der Beitrag der ökumenischen Bewegung zum kirchlichen und gesellschaftlichen Leben in Korea und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg erörtert. In Dankbarkeit wurde daran erinnert, dass die deutschen Kirchen in Folge ihres Stuttgarter Schuldbekenntnisses bereits im Jahr 1945 eingeladen wurden, sich der ökumenischen Gemeinschaft wieder anzuschließen. Außerdem wurde hervorgehoben, dass die ökumenische Bewegung auf den Demokratisierungsprozess und die Durchsetzung der Menschenrechte in Südkorea großen Einfluss hatte. 

Außerdem wurde das heutige Missionsverständnis erörtert. Beide Seiten betonten, so heißt es im Kommuniqué erkennen, dass die eigene Missionspraxis „einer kritischen Überprüfung“ bedürfe, um den heutigen Herausforderungen gerecht zu werden. Ein erneuertes Missionsverständnis müsse den Dialog und neue Wege des Zusammenlebens mit „Nachbarreligionen“ beinhalten. Ob im Inland oder im Ausland: Christliche Mission, so das Kommuniqué,  müsse anderen Glaubensüberzeugungen „mit Respekt“ begegnen und dazu beitragen, dass Menschen ungeachtet ihrer religiösen und ethnischen Unterschiede friedlich zusammenleben.


Hannover, 01. April 2011

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick