Antje Heider-Rottwilm verabschiedet

„Unglaubliches Engagement und hohes Arbeitstempo“

Die bisherige Leiterin der Europaabteilung im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Antje Heider-Rottwilm, ist am heutigen Donnerstag, 3. April, aus ihrem Amt verabschiedet worden. Schon seit Anfang März leitet die westfälische Pfarrerin zusammen mit ihrem Mann Martin Heider das ökumenische Forum Hafen-City in Hamburg. Auslandsbischof Martin Schindehütte, der Leiter der Hauptabteilung „Ökumene und Auslandsarbeit“ würdigte ihre Zeit im Kirchenamt: „Mit einem unglaublichen Engagement und einem sehr hohen Arbeitstempo,“ sei Antje Heider-Rottwilm seit elf Jahren den vielfältigen Aufgaben in der Europaabteilung nachgegangen.

Die Theologin habe sich, entsprechend ihrer langjährigen verantwortlichen Mitgliedschaft im Laurentiuskonvent berufen lassen, diese neue Aufgabe in Hamburg zu übernehmen. Dies sei ein deutschlandweit einzigartiges Projekt, heißt es im Informationsflyer „Brücke. Ökumenisches Forum Hafen-City Hamburg“. 17 christliche Kirchen haben sich zusammen getan, um in einem der größten Bauvorhaben Europas südlich der Hamburger Speicherstadt gemeinsam präsent zu sein. 40.000  Arbeitsplätze und Wohnraum für etwa 12.000 Menschen soll dort entstehen. Diese Chance des Aufbruchs in der Hafen-City wollen die Kirchen nutzen, um gemeinsam mit den Bewohnern neue Formen christlichen Zusammenlebens zu erproben. „Gemeinsam unter einem Dach wollen wir die Möglichkeiten ökumenischen Miteinanders im neu entstehenden Stadtteil ausloten.“

Vor elf Jahren hat Antje Heider Rottwilm die Europaabteilung im Kirchenamt der EKD übernommen. Dabei sei ihr zentrales Anliegen gewesen, so der Auslandsbischof, die orientierende Kraft des christlichen Glaubens ans Licht zu bringen für ein versöhntes Europa in Frieden und gerechter Teilhabe aus dem gemeinsamen Zeugnis der Kirchen. Zu ihren Aufgaben habe es gehört, die Arbeit der europäischen Auslandsgemeinden der EKD zu organisieren und zentral zu verantworten. Sie sei dabei nicht nur an den großen Linien interessiert gewesen, erinnert Martin Schindehütte, sondern habe die Gemeinden im Einzelnen in ihrem inneren Aufbau und auch in ihren Konflikten begleitet. Daneben sei Antje Heider-Rottwilm der Aufbau und die Gestaltung der europäischen ökumenischen Strukturen ein wichtiges Anliegen gewesen. Bei der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und ihrer Kommission Kirche und Gesellschaft habe sie sich eingebracht und dabei besonders die Versöhnungs- und Menschenrechtsarbeit sehr am Herzen. Als beeindruckendes Beispiel nannte der Auslandsbischof den 10. Dialog mit den Kirchen in Serbien, wo er miterlebt habe, welche gestaltende Bedeutung und versöhnende Wirkung dieser Dialog gewonnen hat. Für ihr Engagement in der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen Europas (GEKE) grüßte deren Ratsmitglied Professor Michael Beintker und deren Vorsitzender Kirchenpräsident Thomas Wipf (Schweiz) schickte eine schriftliche Würdigung. Herausragendes Ereignis im europäischen Engagement der scheidenden Leiterin sei die „Charta Oecumenica“ gewesen, erinnerte Martin Schindehütte. In diesem Dokument, das in Deutschland während des ökumenischen Kirchentags 2003 in Berlin unterzeichnet wurde, zeige sich der enge Zusammenhang zwischen Politik und Spiritualität, wie sie dann bei der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung in Sibiu/Hermannstadt 2007 mit Leben gefüllt worden sei.

Die Leitung der Europaabteilung im Kirchenamt der EKD wird am 1. Juni von der niedersächsischen Pfarrerin Dine Fecht-Stuckenschmidt übernommen.

Hannover/Berlin, 03. April 2008

Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Laurentius Konvent mit Informationen über die Hafen-City Hamburg