Das Licht Christi und die Kirche - Einheit, Spiritualität und Zeugnis

Wolfgang Huber

Hermannstadt

Vortrag auf der 3. Europäischen Ökumenischen Versammlung

1.
Wer auch nur einen Blick in die Heilige Schrift wirft, dem flutet Licht entgegen. „Der Herr ist mein Licht und mein Heil: Vor wem sollte ich mich fürchten?“ So heißt es im Psalter (Psalm 27,19).

Der Täufer Johannes, so sagt das Johannesevangelium, „kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit sie alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht“ (Johannes 1,7f.). Und Jesus Christus, auf den der Täufer hinweist, sagt nach dem Zeugnis des Johannesevangeliums von sich selbst: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Johannes 8, 12).

Die Feste der Christenheit sind in all unseren Kirchen durch das Symbol des Lichts geprägt. Auf dem Pilgerweg, der uns zu dieser Versammlung hier in Hermannstadt geführt hat, wurden viele Kerzen gestaltet und entzündet, die ein Vorzeichen der Versammlung sein sollten, zu der wir hier zusammengekommen sind. Das Licht der Kerzen ist der Vorschein des Lichtes Christi. Christus, das Licht, durchbricht alle Dunkelheit.

In Gottesdiensten aller Konfessionen erklingt zum Osterfest feierlich der Wechselgesang zwischen Liturg und Gemeinde: „Christus, Licht der Welt – Gott sei ewig Dank.“ Während das Licht der Osterkerze die dunkle Kirche allmählich erhellt, vollziehen wir den Weg aus der Dunkelheit des Todes in das Licht des Lebens, das Christus uns schenkt.

Feuerzungen führen nach dem Bericht der Apostelgeschichte am ersten Pfingsttag die Nachfolger Christi zusammen. Licht wird zum Symbol der Orientierung auch des christlichen Handelns: „Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit“ (Epheser 5,8f).


2.
Das Licht Christi ist die Quelle unserer Spiritualität, es erfüllt Herz, Seele und Geist. Wir dürfen in ihm leben und als Kinder des Lichts Zeugnis geben von seiner Frucht – Güte, Gerechtigkeit, Wahrheit.

Das Thema dieser Versammlung enthält eine große Motivationskraft dafür, dass wir uns den Schatz gemeinsamer christlicher Spiritualität neu bewusst machen. Diese Ermutigung kommt gerade zur rechten Zeit. Denn viele Menschen fragen heute auch in Europa neu nach Spiritualität. Manchmal schweift ihr Blick dabei auch in die Weite. Aber zuallererst sollten die spirituelle Tiefe der christlichen Tradition und deren bleibende Prägekraft für unseren europäischen Kontinent neu zum Leuchten und zum Klingen gebracht werden. Wir können und sollen als Kirchen gemeinsam die Menschen in Europa dabei unterstützen, die Tiefe spiritueller Erfahrung wahrzunehmen, die in der christlichen Überlieferung unseres Kontinents enthalten ist.

Um dieser Aufgabe zu dienen, könnten wir gemeinsam einen Kanon geistlicher Schlüsseltexte aus der Geschichte christlichen Betens und Bekennens, Singens und Denkens entwickeln. Eine solche Sammlung würde vielen Menschen den Reichtum unserer spirituellen Überlieferung vergegenwärtigen. Sie würde dabei helfen, dass wir die Kraft überlieferter Texte neu entdecken und der Orientierung innewerden, die von ihnen ausgeht.

Das an vielen Orten neu erwachte Interesse an Spiritualität bildet ein wichtiges Gegengewicht zu Hektik und Materialismus unserer Zeit. In dem Bedürfnis nach Spiritualität meldet sich der Widerspruch gegen einen umfassenden Herrschaftsanspruch der Ökonomie, der auch vor der Ökonomisierung der Seele nicht Halt macht – es sei denn, wir gebieten ihm Einhalt. Die Spiritualität ist ein Schatz unserer Kirche, den es zu fördern und zu festigen gilt. Wir sind dankbar für geistliche Gemeinschaften, in denen diese Spiritualität auf besondere Weise lebendig ist.


3.
Die Erneuerung christlicher Spiritualität ist auch die entscheidende Grundlage für das gemeinsame Zeugnis der Kirchen in unserer Welt. Das Bewusstsein, dass es um ein gemeinsames Zeugnis geht, wird lebendig, wann immer wir Gottesdienst feiern. Denn jeder Gottesdienst überschreitet die Grenzen der Gemeinschaft, die sich zu ihm versammelt; in jedem Gottesdienst ist der eine Leib Christi präsent. Die Grundlage alles gemeinsamen Wirkens unserer Kirchen ist die ökumenische Spiritualität, das gemeinsame Hören und Beten. Dazu brauchen wir Grundformen für gemeinsame Wortgottesdienste ebenso wie Schritte im Bereich der Sakramentsfrömmigkeit.
Die wechselseitige Anerkennung der Taufe in unseren Kirchen hat für diese Gemeinsamkeit eine herausragende Bedeutung. Den Anstoß dazu, dieser wechselseitigen Anerkennung der Taufe eine klare Gestalt zu geben, verdanken wir Kardinal Walter Kasper und dem päpstlichen Einheitsrat. Im Jahr 2002 haben sie einen entsprechenden Vorschlag unterbreitet. Ich bin dankbar dafür, dass die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland diesen Impuls aufgenommen hat. Am 29. April dieses Jahres haben die Vertreter von elf Kirchen in Magdeburg die Vereinbarung zur wechselseitigen Anerkennung der Taufe unterzeichnet. Der Schlüsselsatz dieses Dokuments lautet: Alle unterzeichnenden Kirchen erkennen „jede nach dem Auftrag Jesu im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes mit der Zeichenhandlung des Untertauchens im Wasser bzw. des Übergießens mit Wasser vollzogene Taufe an.“

Dem Auftrag Jesu zum Vollzug der Taufe wird in diesen Worten deutlich der Vorrang vor der Frage zuerkannt, in welcher Weise in den einzelnen Kirchen die Amtsträger – oder Amtsträgerinnen – legitimiert sind, die das Sakrament vollziehen. Eine solche Betrachtung, die dem Auftrag oder der Einladung Jesu den Vorrang vor den unterschiedlichen Amtsverständnissen einräumt, kann, davon bin ich überzeugt, auch den Zugang zu einer Antwort auf die Frage nach der Gemeinschaft im Abendmahl eröffnen. Wir sollten in dem Bemühen um eine Lösung dieser Frage nicht nachlassen. Überall dort, wo Menschen mit unterschiedlicher Kirchenzugehörigkeit in ökumenischen Familien, in ökumenisch geprägten geistlichen Gemeinschaften oder in anderen Lebens- und Arbeitsgemeinschaften mit Mitgliedern verschiedener christliche Kirchen verbunden sind, zeigt sich, wie dringlich ein Fortschritt auf diesem Wege ist. Um der Menschen willen sollten wir Wege suchen, auf denen wir die bleibenden Unterschiede im Verständnis von Amt und Abendmahl nicht verwischen, wohl aber als unterschiedliche Wege zu dem einem Licht Christi wechselseitig anerkennen.

Denn als Kirchen tragen wir Verantwortung dafür, dass sich die Bindung der Menschen an Jesus Christus, der das Licht auch für ihr persönliches Leben ist, nicht lockert, sondern festigt. Gemeinsam stehen wir vor der Aufgabe, dass ihnen ihre kirchliche Heimat nicht fremd wird, sondern vertraut bleibt und immer vertrauter wird. Und  den Menschen gegenüber, denen unser Glaube fremd geworden ist, ist es unser gemeinsamer Auftrag ,  das Licht Christi nicht zu verdunkeln, sondern seinem Leuchten freien Lauf zu lassen. In der religiös pluralen Welt Europas ist die ökumenische Gemeinschaft nicht nur ein vom Evangelium her gefordertes Zeugnis, sondern ein elementarer Teil des gemeinsamen Auftrag, „Rechenschaft zu geben über die Hoffnung, die in uns ist“ (1. Petrus 3, 15).   Die Art unserer ökumenischen Gemeinschaft ist von großer Bedeutung dafür, ob unsere Verkündigung Vertrauen findet. Dafür ist es eine entscheidende Bewährungsprobe, ob es uns gelingt, unsere Gemeinschaft in Spiritualität und Gottesdienst weiterzuentwickeln.


4.
Gemeinsam bekennen wir mit den Konzilien von Nicäa und Konstantinopel: „Wir glauben ... an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott ...“ Das Bekenntnis richtet sich auf eine Einheit, die uns vorgegeben ist; wir können über sie nicht verfügen. Und weil die Einheit der Kirche in Christus als ihrem Herrn gründet, kann es nur eine Einheit in der Wahrheit geben. In dieser Gewissheit ruht unsere ökumenische Spiritualität. Das Ringen um eine Einheit in der Wahrheit bestimmt die Geschichte unserer Kirchen von Anfang an. Dieses Ringen ist das Grundthema der Geschichte der Christenheit. Es bleibt auch dort bestimmend, wo der Streit um die Wahrheit Spaltungen nach sich gezogen hat. Doch weil es sich so verhält, sind wir verpflichtet, beides ernst zu nehmen: den Auftrag zur Einheit wie das Ringen um Wahrheit. Weil es sich so verhält, müssen wir bei unseren ökumenischen Bemühungen beidem gerecht werden: der Einheit, die in Christus gründet, und den unterschiedlichen Zugängen zu der einen Wahrheit, die Christus selbst ist. Daraus erklären sich die unterschiedlichen Wege unserer Kirchen; daraus erklärt sich zugleich, dass wir auch in unseren Unterschieden aneinander gebunden bleiben.

Unsere Aufgabe ist es, der Einheit nachzustreben und sie zu fördern, die in Christus schon Realität ist. Darin, wie wir jeweils im Ringen um die eine Wahrheit Christus als dem Herrn der Kirche, ihrem Grund und Ziel, treu zu sein versuchen, haben wir uns wechselseitig zu achten. Das geschieht in dem Bewusstsein, dass keine kirchliche Gemeinschaft über ihr Kirchesein verfügt. Jede Kirche ist durch beides geprägt: durch Licht und Schatten, Gerechtigkeit und Sünde, Treue und Verrat, Glauben und Unglauben. „Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben“ (Markus 9, 24); dieser Ruf um Hilfe kann, ja muss auch immer wieder der gemeinsame Ruf der Kirchen sein.
Nur in solcher Demut können wir die Frage nach der „Kirche im eigentlichen Sinn“ stellen. Die Kirche im eigentlichen Sinn ist im Bekenntnis der Schuld vor Gott vereint und hofft auf seine Gnade; sie ebnet Menschen den Weg  zu Gottes Heiligkeit und lässt sie teilhaben an der Zusage der Versöhnung. Indem unsere Kirchen Gottes Wort hören, gemeinsam seine Barmherzigkeit bezeugen und den Nächsten barmherzig begegnen, sind sie „Kirchen im eigentlichen Sinn“.

Aus diesem Grund empfinde ich es nach wie vor als ökumenisch belastend, wenn der Begriff der „Kirche im eigentlichen Sinn“ zum Zankapfel zwischen den Kirchen wird. Die entsprechenden Formulierungen römisch-katholischer Autoritäten kann man seit dem Dokument der vatikanischen Glaubenskongregation vom 11. Juli dieses Jahres nicht mehr als einen „zugegebenermaßen verkürzt geratenen Halbsatz“ bezeichnen. Vielmehr brauchen wir jetzt einen neuen gemeinsamen Ansatz. Denn es versteht sich nicht mehr von selbst, dass die ökumenische Karawane weiterzieht. Wir müssen diese Bewegung vielmehr gemeinsam wollen; und wir müssen uns über ihre Richtung verständigen. Sollten wir dabei nicht in aller Demut bekennen, dass keine unserer Kirchen allein das ganze Spektrum der Farben innerhalb des Lichtes Christi darstellen kann? Auch dadurch wird unser ökumenisches Bemühen angetrieben, dass keine Kirche allein das Licht Christi zu fassen oder zu spiegeln vermag. Erhöbe eine Kirche den Anspruch, in ihr allein aktualisiere sich die Realität Jesu Christi und damit der Grund der Kirche, erschwerte, ja verhinderte sie das gemeinsame Leuchten im Licht Jesu Christi selbst.

Für die evangelischen Kirchen ist deshalb die Achtung des Kircheseins derer, die um die Einheit und die Wahrheit Christi ringen, eine wichtige ökumenische Grundregel. Für uns ist nicht zu erkennen, dass der Weg zur Einheit in Vielfalt oder zu versöhnter Verschiedenheit auf andere Weise gefunden werden kann. Dabei verkennen wir die Schwierigkeiten nicht. Wir müssen Ökumene heute unter der Voraussetzung gestalten, dass die beteiligten Kirchen nicht nur unterschiedliche Kirchenverständnisse sowie unterschiedliche Vorstellungen von Amt und Ordination, vom Verhältnis zwischen Schrift und Tradition oder von Frauen im geistlichen Amt haben, sondern dass sie unterschiedliche Vorstellungen von dem haben, was „sichtbare Einheit“ bedeutet. Es wäre ja auch zu verwunderlich, wenn die verschiedenen theologischen Ansätze und die verschiedenen geschichtlichen Erfahrungen sich nicht auch in unterschiedlichen Auffassungen von der Einheit der Kirche spiegelten.

Wir sollten einander die Spaltungen unserer Geschichte nicht länger zum Vorwurf machen. Wenn die evangelischen Kirchen sich in diesen Jahren auf das fünfhundertjährige Jubiläum der Reformation vorbereiten, ist es nötig, daran zu erinnern, dass die Reformation sich nicht von den gemeinsamen Wurzeln der Christenheit losgesagt hat. Im Gegenteil: Die Absicht der Reformatoren war es nicht, eine neue Kirche zu gründen, sondern die Verdunkelung des Glaubens zu überwinden, damit das Licht Christi hell für alle strahle. Auch die evangelische Kirche hat ihre Wurzeln in der Bibel und in der alten Kirche. Die Reformatoren waren bestimmt von der Treue zur biblischen Botschaft und zum gemeinsamen Bekenntnis der Christenheit, und in diese Treue wollen wir immer neu eintreten.


5.
Die Rolle der Kirchen hat sich in Europa während der vergangenen zweihundert Jahre tiefgreifend gewandelt. Mit dem Zusammenwachsen Europas wird uns das in verstärktem Maß bewusst. Die europäischen Staaten folgen heute weithin dem Verständnis eines religionsneutralen Staates, der die Religionsfreiheit achtet und fördert. Die Zeit der Staatskirchen ist somit vorbei. Doch die Wirkungsgeschichte des Evangeliums dauert an: Die Botschaft von Gottes Gnade wird verkündet, Menschen gründen ihr Leben im Glauben und lassen sich zu Taten der Liebe anstiften, der Gedanke der christlichen Freiheit wirkt auch dort fort, wo ein Hinweis auf seine Wurzeln fehlt. Der Gedanke der Menschenrechte und der Religionsfreiheit, die Ausgestaltung des demokratischen Staates, die Orientierung gesellschaftlichen Handelns an Gerechtigkeit, die Solidarität mit Menschen in Not oder auf der Flucht, die Idee eines Europas der Versöhnung und des Friedens verdanken sich entscheidenden Impulse des christlichen Glaubens und mit ihm der jüdischen Tradition. Wir spüren das immer deutlicher. Deshalb geht die Vorstellung, dass sich der Glaube in die Privatsphäre abschieben lasse und dass gesellschaftliches Zusammenleben ohne die öffentliche Erkennbarkeit von Religion und Glaube möglich sei, an der Wirklichkeit vorbei.

Die moderne Entwicklung Europas hat sich freilich auch mit Schüben der Entkirchlichung verbunden. Mitten in Europa sind viele Menschen aufgewachsen, ohne von Christus zu erfahren. Doch das bedeutet nicht, dass in der modernen europäischen Gesellschaft für den Glauben kein Raum mehr sei. Die These, moderne europäische Gesellschaften seien durchgängig säkularisiert, treffen die Wirklichkeit nicht. Vielmehr können Menschen frei von staatlicher Bevormundung und staatlichem Zwang  von ihrer Freiheit zum Glauben und von ihrer Freiheit aus Glauben Gebrauch machen. In der Vielfalt der Überzeugungen und Religionen hat der christliche Glaube in der europäischen Gesellschaft einen unverwechselbaren Ort. Es liegt an uns, diesen Ort zu nutzen und das Evangelium zum Leuchten zu bringen.

Dafür ist es nötig, in eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis der europäischen Moderne einzutreten. Der evangelische Glaube schätzt und würdigt die nicht zuletzt in der Reformation freigesetzten Impulse der Aufklärung und der individuellen Freiheit, der klaren Unterscheidung zwischen Konfession und Bürgerrecht bzw. zwischen Staat und Kirche, die Impulse der kritischen Wissenschaft und der verantworteten Freiheit menschlicher Lebensführung. Gerade auf dieser Grundlage wendet er sich kritisch gegen eine Verkehrung der Freiheit in Beliebigkeit, der wissenschaftlichen Erkenntnis in einen Allmachtsanspruch oder des wirtschaftlichen Fortschritts in einen Herrschaftsanspruch der Ökonomie.

Die Kirchen der Reformation und ihre Theologie haben immer für einen engen und notwendigen Zusammenhang zwischen Glauben und Vernunft plädiert. Aber der Glaube hat  überall und zu allen Zeiten die Aufgabe, jedem Vernunftverständnis die Grenzen seiner Reichweite aufzuzeigen. Glaube und Vernunft haben je ihren eigenen Bereich; aber sie bleiben auf einander bezogen. Das haben wir heute gemeinsam denen gegenüber zu bezeugen, die Glauben und Vernunft trennen wollen – sei es, um den Glauben vernunftfrei und damit irrational zu machen, sei es, um die Vernunft glaubensfrei zu halten und damit absolut zu setzen.

6.
Die Kirchen der Reformation vertrete ich in dem heutigen ersten Plenum unserer Versammlung. Die Stimme von Wittenberg bringe ich nach Hermannstadt. Deshalb schließe ich mit einer Bitte, die die vorbereitende Versammlung von Wittenberg im Februar dieses Jahres formuliert hat: „In Demut und Gebet ermutigen wir unsere Mitchristen, ihre Herzen für das wahre Licht Jesu Christi zu öffnen und sich gemeinsam mit uns dafür einzusetzen, dass wir unserem Kontinent Gerechtigkeit und Hoffnung bringen. Das Licht Christi inspiriert uns dazu, die Gaben des Friedens, der Versöhnung und der Einheit in unserer zerrissenen Welt zu bezeugen und für sie einzutreten.“