Überblick über Reformationsgottesdienste im Internet

Gottesdienstsuche erstmalig auch für 31. Oktober

Am 31. Oktober feiert die evangelische Kirche den Reformationstag, der in einigen Regionen im Osten Deutschlands ein staatlich geschützter Feiertag ist. In vielen Kirchengemeinden im gesamten Bereich wird deshalb an diesem Mittwoch ein Gottesdienst angeboten, manche Kirchengemeinden feiern die Reformation vor 490 Jahren auch am darauf folgenden Sonntag. Damit Interessierte schnell einen Reformationsgottesdienst in der Nähe des Wohnorts finden, bietet die EKD-Internetarbeit den Service  
www.reformationsgottesdienste.de
 
an.   Bisher haben sich rund 1.000 Kirchengemeinden mit umfangreichen Informationen zu Gottesdiensten und Veranstaltungen anlässlich des Reformationsstages eingetragen. Kirchengemeinden, die ihr Angebot dort publik machen wollen, können sich noch bis 29. Oktober eintragen, ab 18. Oktober ist die Suchfunktion frei geschaltet, so dass durch die Eingabe von Postleitzahl oder Wohnort der nächstgelegene Gottesdienst gefunden werden kann. Der Reformationstag erinnert an den Beginn der theologischen Auseinandersetzung zwischen dem Wittenberger Theologen Martin Luther und der katholischen Kirche um das Bußverständnis und die Rechtfertigung der Sünder. Am 31. Oktober 1517 hat Luther 95 Thesen zu Fragen der Buße an verschiedenen Kirchenfürsten und weltliche Fürsten gesandt, um eine damals im akademischen Umfeld übliche Diskussion auszulösen. Dass er seine Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche genagelt hat, wurde lange Zeit als Legende abgetan. Im vergangenen Jahr wurden in Wittenberg Belege entdeckt, die es wahrscheinlich machen, dass Martin Luther die Thesen auch an der Tür der Schlosskirche veröffentlicht hat.   Allgemein gilt dieses Datum der Veröffentlichung der 95 Thesen als Beginn der Reformation. Luther wandte sich gegen den damals üblichen Ablasshandel und die damit verbundene Bußpraxis. Vier Jahre nachdem der Mönch und Theologieprofessor aus Wittenberg seine Thesen veröffentlicht hatte, wurde er vom deutschen Kaiser Karl V. aufgerufen, seine Thesen zu widerrufen. Da er dieser Aufforderung nicht nachkam, wurde Luther von Papst und Kaiser mit dem Bannfluch belegt. Versteckt auf der Wartburg bei Eisenach, übersetzte er bis 1522 das Neue Testament zum ersten Mal ins Deutsche. Erstmalig bietet die Internetarbeit der EKD den Service an, im Internet nach einem geeigneten Reformationsgottesdienst suchen zu können. Für Weihnachts- und Ostergottesdienste hat die Internetarbeit der EKD gemeinsam mit der Katholischen Kirche ein entsprechendes Serviceangebot schon seit Jahren angeboten.

Hannover, 04. Oktober 2007

Pressestelle der EKD
Christof Vetter